K O M P A K T Z E I T U N G

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Kompakt-Theologie: Das Eigentliche des christlichen Glaubens

(zeta) – Die Bibel ist durch zunächst mündliche und dann schriftliche Überlieferung in mehr als 1500 Jahren und unter Mitwirkung von mehr als vierzig Autoren entstanden.

Trotzdem vermittelt sie mit inhaltlicher Stringenz und Eindeutigkeit widerspruchslos die gigantische Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen, die Geschichte der Trennung von Gott und Mensch im Paradies und dem Versöhnungsangebot Gottes an die Menschen durch seinen Sohn Jesus Christus.

Jesus gibt Menschen sein Leben am Kreuz, sein ewiges Leben. Denn Jesus war nicht nur Mensch, sondern auch Gott mit ewigem Leben in sich. Gott setzt voraus, dass man ihn annimmt und um die Vergebung seiner Sünden bittet, um die Rückkehr ins Paradies in den Himmel, um ewiges Leben zu erhalten.

In der Bibel findet sich Gottes Weltgeschichte. Das Buch der Bücher transportiert das von Gott inspirierte Wort sowie seine Autorität für Glauben und Werte.

Was ist das Eigentliche des christlichen Glaubens in der Bibel? Was in diesem Sinne kein Pfarrer hinkriegt, ist die Kompakt-Theologie hier und jetzt in der Kompaktzeitung.

Der Inhalt der ein paar hundert Seiten umfassenden Bibel in wenigen Worten gesagt, in einem Absatz:

Der Inhalt der Bibel in einem Atemzug

Nachdem Gott den Menschen den Laufpass gegeben hatte, weil sie im Paradies gegen seinen Willen verstoßen und sich die Kenntnis und Praxis von Böse und Gut angeeignet hatten, sandte er seinen Sohn Jesus Christus, der mit dem Leben, das er den Menschen am Kreuz gab, die Versöhnung von Gott und Mensch sowie die Überwindung des Todes des Menschen für immer und ewig ermöglicht. (6/3/2022)

In zwei Atemzügen

Im Paradies wandten sich die Menschen gegen den Willen Gottes und suchten die Erkenntnis und Praxis von Gut und Böse. Damit war der Friede in Einfalt und Reinheit vorüber. Wegen des Begehrens und der Gier, mächtig wie Gott sein zu wollen, gab Gott den Menschen den Laufpass und entließ sie aus dem Paradies: ein Zustand grundsätzlicher Sünde. Preis und Folge des neuen menschlichen kontaminierten Lebens in Sünde waren Mühsal, Krankheit, Endlichkeit des Lebens, Tod.

Als Versöhnungsangebot opferte Gott das Leben seines Sohnes Jesus Christus am Kreuz. Jesus zahlte den Preis zum Auffüllen des menschlichen Lebensvakuums als Folge der Sünde mit seinem Leben. Mit Jesu Leben lässt sich der menschliche Tod überwinden. Wer das ewige Leben erhalten will, muss Jesus allerdings als seinem Herrn und Freund betend darum bitten, dass er die Sünden dieser Person auf sich nimmt, dafür mit seinem Leben das Lösegeld bei Gott Vater bezahlt. Damit ist man dann frei, vor Gott gerecht. Eine Gnade. 7/5/2022

Atemberaubend

Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, damit ihm gedient werde, sondern damit er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele. Markus-Evangelium 10,45 Zürcher Übersetzung

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Reflexionen

Niemand soll annehmen, die obigen Zeilen seien in evangelikaler Einfalt geschrieben. Obwohl solche Einfalt im Prinzip nichts Negatives bedeutet. Denn Jesus sagte, man solle wie ein Kind das Reich Gottes annehmen.

Obige Zeilen sind Konsequenzen und Resultate Jahrzehnte währender Reflexion: auf der reflexiven Meta-Ebene über jener Meta-Ebene, auf der der traditionelle, biblisch begründete Glaube in Frage gestellt und reflektierend demontiert wird. Zum Beispiel durch Argumente der historisch-kritischen Bibelforschung.

Jesus, durch heiligen Geist gezeugt

Jene Kritiker, denenzufolge die Zeugung eines Menschen im Mutterleib allein durch menschliches Sperma möglich ist, verneinen, dass Jesus durch den Heiligen Geist gezeugt wurde.

Dem steht die christliche Theologie gegenüber, derzufolge Jesus Mensch UND Gott war. Springender Punkt: Wenn Jesus Gott war, ist es gedanklich nur stringent, dass er von Gott Vater selbst gezeugt wurde – von heiligem Geist, vom Heiligen Geist.

Wer war zuerst da? Die Autoren der Bibel oder das Konzil?

Ein weiterer Punkt der Zweifelnden besteht im Vorwurf, dass das Faktum, dass Jesus Christus Mensch UND Gott war, erst während des Kirchenkonzils von Nicäa 325 n.Chr. festgelegt worden sei.

Andere Sicht: Dass die Erkenntnisse des Konzils erst plusminus 200 Jahre nach den vier biblischen Evangelisten und nach Apostel Paulus an die Erkenntnisse dieser Autoren heranreichten, kann man den vier Evangelisten und Paulus nicht zum Vorwurf machen. Die einen kamen früher zu den Erkenntnissen, die anderen, Teilnehmer des Konzils, erst später.

Auf der Meta-Ebene der Meta-Ebene

Nun noch einmal Gedanken zum christlichen Glauben von der Warte der reflexiven Meta-Ebene aus, über der Ebene historisch-kritischer Reflexion.

Wir sprechen über Glauben. Selbst Atheismus ist ein Glaube, die Annahme, dass Gott nicht existiert. Dass Gott NICHT existiert, ist jedoch nicht beweisbar.

Das stringenteste Argument für den christlichen Glauben liefern dessen schärfste Kritiker selbst, die Postmodernen: Niemand, aber auch rein gar niemand kann die Beziehung eines Menschen zu Jesus Christus beurteilen. Niemand kann sich zwischen diese Person und Jesus stellen, weil dort allein diese Person und Jesus mit ihren Erfahrungen Platz haben. Eine Beziehung zu Jesus ist individuell.

Dennoch beten Milliarden Menschen zu demselben Jesus Christus. Wie ist das möglich? Auch noch über zwei Jahrtausende hinweg. Das lässt aufmerken und Zweifel am Zweifeln entstehen.

Dreimal Rat

Rat Nummer 1: Suchenden und Zweifelnden ist eine Suche bei den großen Religionen zu empfehlen, auch in großen und kleinen Sekten, aber solchen bitte, die sich an die Menschenrechte halten. Ein Hindu brachte es vor Jahren für eine so suchende Person auf den Punkt: "Etwas besseres als das Christentum werden Sie nicht finden."

Rat Nummer 2: beten zu Jesus. Ihn selbst betend bitten, sich zu zeigen und ins eigene Leben einzutreten. Jesus gab die Zusage, bis ans Ende der Welt präsent zu bleiben. In den vergangenen zweitausend Jahren hielt er Wort, gegenüber Milliarden von Individuen.

Rat Nummer 3: die Bibel lesen. Gott spricht in ihr. Die christliche Religion ist eine Offenbarungsreligion.

Auf der reflexiven Meta-Ebene oberhalb reflexiver Meta-Kritik von christlichem Glauben eröffnen sich Pfade direkten Glaubens zu Gott. Es ist eine Spiritualität aus Erkenntnis, Bewusstsein, Gnade annehmen, Erneuerung, Frieden, Polarisierung, Befreiung, Umkehr, Erfahrung und Vertrauen.

Es ist ein grundlegendes Vertrauen in Gott Vater, seinen Sohn und den heiligen Geist. Und immer wieder diese Erkenntnis unter Einsatz von kritischem Filter und Vernunft: Es gibt nichts besseres unter den Religionen als das Christentum, theologisch und wirkungsgeschichtlich. Die Wohlfühlreligion zum Beispiel ist nicht besser und jene der Angst und des Todes schon gar nicht.

Der Gott der Freiheit, der diese Welt mit dem Urknall wie aus dem Schnittpunkt eines multidimensionalen X heraus geschaffen hat und sie am Schluss in schwarzen Löchern wieder wie im Brennpunkt eines X verschwinden lassen wird – welche Religion wird in den Augen dieses Gottes beim Weltengericht die beste sein? zeta 14/5/2022