K O M P A K T Z E I T U N G

 Die Woche im Überblick: Deutschland und Weltgeschehen -  Seit 2003

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Kompaktzeitung 30. Juli 2020 (Nr. 872)

Blasphemie-Vorwurf in Pakistan: Junger Christ kommt als Minderjähriger ins Gefängnis

LAHORE / MÜNCHEN (zeta) - Gegen die manchmal jahrelange Verschleppung von Gerichtsverfahren in Pakistan setzt sich die Menschenrechtsorganisation CSI ein. Die Abkürzung CSI steht für Christian Solidarity International (weitere Info unten im Hintergrundtext).

Gerade Blasphemie-Verfahren würden wegen ihrer Brisanz gerne auf die lange Bank geschoben, geht aus der Juli-Ausgabe von "CSI aktuell" hervor. Mit solcher Zermürbungstaktik würden Angeklagte und ihre Angehörigen zum Aufgeben gedrängt.

Häufig endeten Blasphemie-Verfahren, Prozesse wegen angeblicher Gotteslästerung, mit einem Freispruch. Eine offizielle Entschuldigung, geschweige denn eine Entschädigung folgten nicht. "Verzögerte Gerechtigkeit ist verweigerte Gerechtigkeit."
CSI in einem Schreiben an den pakistanischen Justizminister: Mit der Unterzeichnung des UNO-Paktes II habe sich Pakistan dazu verpflichtet, jedermann ein Verfahren innerhalb angemessener Frist zu gewähren.

Konkret bezieht sich CSI auf das Beispiel Nabeel Masih. Der 19 Jahre alte Christ befindet sich seit vier Jahren im Gefängnis, weil Schulkameraden ihn der Gotteslästerung beschuldigten. Ihnen zufolge soll er ein Bild der Kaaba in Mekka verunstaltet haben. Laut Nabeel haben jedoch seine Widersacher das Bild erstellt und unter seinem Namen bei Facebook gepostet.

CSI: "2018 wurde Nabeel in erster Instanz zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt." Sein Anwalt sei in die Berufung gegangen. CSI übernehme die Anwaltskosten und leiste einen Beitrag zum Lebensunterhalt der armen Familie.

Wenn Nabeels Bruder täglich auf dem Arbeitsweg an den Häusern von Nabeels Anklägern vorbei komme, drohten sie, dass sie einen Freispruch Nabeels nicht untätig hinnehmen würden, berichtet CSI. Pakistan ist die erste islamische Republik der Welt. (27/7/2020)

HINTERGRUND

CSI befreit auch Sklaven in Sudan

(K) - Die internationale christliche Menschenrechtsorganisation "Christian Solidarity International" CSI besteht seit 1977. Sie hat sich unter anderem den Einsatz für Religionsfreiheit und für die Unterstützung von Opfern religiös begründeter Repression zur Aufgabe gemacht.

Die internationale Vereinigung hat ihre Zentrale in Zürich. Der deutsche Zweig hat seinen Sitz in München.

CSI befreite und befreit auch Sklaven in Sudan. Mit 140 Euro kann man einen südsudanesischen Sklaven mit CSI aus arabisch-muslimischer Zwangsherrschaft freikaufen und in der Freiheit Südsudans ansiedeln lassen.

Weitere Informationen auf der Seite www.csi-de.de - das CSI-Spendenkonto bei der Bank für Sozialwirtschaft, München, hat die IBAN DE45 7002 0500 0008 8395 05. (28/7/2020)

Rassismus beginnt mit der Verwendung der Begriffe "schwarz" und "weiß"

Die Grünen wollen den Begriff "Rasse" in Artikel 3, Absatz 3, des Grundgesetzes ersetzen. Der Artikel 3 lautet in Gänze:

  1. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
  2. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
  3. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Statt dessen sollte der Absatz 3 den Grünen zufolge lauten:

>> "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen oder rassistisch benachteiligt oder bevorzugt werden."

Der Duden definiert "rassistisch" als "von Rassismus bestimmt". Rassismus wiederum wird von der Duden-Redaktion als Lehre oder Theorie angesehen, die zur Rechtfertigung von Rassendiskriminierung, Kolonialismus oder Ähnlichem dient. Also bezieht sich, wer von Rassismus spricht, auf den Begriff "Rasse".

Der ist beim Menschen jedoch unangebracht.

Zur Rassismus-Perspektive gehört laut Duden, dass Menschen und Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen oder ethnisch-kulturellen Merkmalen anderen von Natur aus über- oder unterlegen sein sollen. Zudem sieht der "Duden" im Rassismus institutionelle und gesellschaftliche Strukturen, durch die Menschen oder Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen oder ethnisch-kulturellen Merkmalen diskriminiert werden.

Unsere Sicht:

  • Auffällig war in den vergangenen Jahrhunderten, dass ein Begriff auf Menschen angewandt wurde, der zum Beispiel für Hühner und Hasen Sinn macht. Aber nicht für Menschen.

  • Schon die Verwendung des Begriffs "Rasse" auf den Menschen hat diskriminierenden Charakter.

  • Zu fragen ist, inwiefern die Anwendung des Begriffs "rassistisch" zumindest subtil diskriminierenden Charakter birgt oder Diskriminierung erzeugt, eine Überlegenheit oder Unterwerfung suggeriert.

  • Was soll an einem Europäer weiß sein, außer seiner Weste, was an einem Afrikaner schwarz? Rassismus beginnt mit der Verwendung der Begriffe "schwarz" und "weiß".

  • Wie ist es zu werten, dass Leute mit rosiger Haut feststellen, dass "schwarzes Leben zählt"? Es ist doch wohl klar, dass alle Leben zählen. Und zwar gleich viel.

  • Wie ist es zu werten, dass Menschen den Vorwurf des Rassismus erheben, obwohl keine biologischen Merkmale im Spiel sind? Ist der Rassismus dann bei den Haaren herbeigezogen, etwa um etwas zu unterstellen?

  • Von ethnisch-kultuellen Merkmalen zu sprechen und dies rassistisch anzuwenden, stellt eine gewollte Begriffsverwirrung dar.

Es muss klar gesagt werden: biologische Merkmale spielen im Leben des Menschen keine Rolle, es sei denn die Polizei sucht jemanden und macht Angaben zu Körpermerkmalen, was bei der Suche helfen soll. Dies ist ein Beispiel. Auch kann die Hautfarbe eines Menschen im Dunkeln eine Rolle spielen: man sieht ihn eventuell weniger deutlich.

Ansonsten kann man aber davon ausgehen, dass der Hinweis auf biologische Merkmale meistens einen unbewussten, subtilen oder klar beabsichtigten Rassismus als Hintergrund hat. Schlimm ist es, wenn jemand im Zusammenhang von Menschen von Rassen anfängt zu faseln. Sabin H ö r e r (20/6/2020)

Wir haben diesen Kommentar der Seite "Deutsche Perspektiven" am 20. August 2021 durch eine kompaktere Version ersetzt.

 Kompaktzeitung 18. Juni 2020: Resümee 24. Kalenderwoche      

AstraZeneca sagt europäischen Ländern bis zu 400 Millionen Corona-Impfdosen zu

Oxford (K) - Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca will europäische Länder ab Ende 2020 mit bis zu 400 Millionen Covid-19-Impfdosen versorgen. An der Spitze stünden Deutschland, Frankreich, Italien und Niederlande, teilte der Konzern am 13. Juni mit.

Wir hatten am 21. Mai berichtet, dass AstraZeneca und Universität Oxford jetzt zusammenarbeiten, um solch einen Impfstoff zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. (14/6/2020)

Viren dringen über Nase in menschlichen Körper

Frankfurt am Main (sh) - Corona-Viren nutzten bevorzugt die Nase, um in den menschlichen Körper zu dringen. Dies berichtete die Frankfurter Rundschau am 13. Juni und nahm dabei Bezug auf US-amerikanische Forscher in North Carolina. Deren Erkenntnisse waren im Fachmagazin „Cell“ veröffentlicht worden. (14/6/2020)

Zwei weitere Fälle: Tod durch US-Einsatzkräfte

Atlanta / Tacoma (sh) - Nach der erneuten Tötung eines Afroamerikaners durch US-Einsatzkräfte sind Proteste in der Metropole Atlanta eskaliert, berichtete der "Spiegel" am 14. Juni. Demonstranten hätten einen Highway blockiert, ein Schnellrestaurant sei in Brand gesteckt worden. Die Polizei habe Tränengas und Blendgranaten gegen Protestierende eingesetzt. Die Chefin von Atlantas Polizei, Erika Shields, sei wegen der Vorfälle zurückgetreten.

Die Tagesschau berichtete am 11. Juni, dass der Tod eines Afroamerikaners im März im Bundesstaat Washington neu aufgerollt werde. Der Mann kam wie George Floyd bei einem Polizeieinsatz ums Leben, ebenfalls durch Ersticken. (14/6/2020)

Weltweit täglich über 100.000 neue Corona-Fälle

Berlin (sh) - Innerhalb von 24 Stunden seien weltweit mehr als 136.000 neue Corona-Fälle gemeldet worden, schrieb der "Tagesspiegel" am 10. Juni. An neun der vorangegangenen zehn Tage seien es immer mehr als 100.000 Fälle gewesen. In Deutschland gebe es nur noch rund 300 Infektionen am Tag.

Mit Datenstand 10. Juni betrug die Reproduktionszahl des neuen Corona-Virus in Deutschland 0,86, informierte das Robert-Koch-Institut. Das heißt, dass statistisch gesehen 0,86 Personen 1 Person infizierten. (14/6/2020)

Seehofer für Reform des europäischen Asylsystems

Berlin (sh) - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wolle die am 1. Juli beginnende deutsche EU-Präsidentschaft für eine Reform des europäischen Asylsystems nutzen. Er sagte laut "Tagesschau" an die Adresse osteuropäischer Staaten, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen: wer sich bei der Verteilung nicht beteilige, müsse das System anderweitig unterstützen.

Seehofer habe seine Forderung erneuert, dass an den EU-Außengrenzen geprüft wird, ob Einreisende asylberechtigt sind. Die europäische Grenzschutzbehörde Frontex müsse massiv ausgebaut werden.

Am Mittwoch (10.) kündigte Seehofer die Aufnahme von 243 behandlungsbedürftigen Kindern und ihrer Familienangehörigen aus griechischen Lagern an. (14/6/2020)

Massengräber in Libyen

Tripolis (sh) - Unweit der libyschen Hauptstadt Tripolis seien Massengräber entdeckt worden, berichtet der "Spiegel" am 13. Juni.

Im Bürgerkriegsland Libyen stehen sich Aufständische und die Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch gegenüber. Die Regierung ist international anerkannt. Die meisten Massengräber befinden sich in Tarhuna. Der Ort habe dem aufständischen General Chalifa Haftar als Stützpunkt gedient, erläutert der "Spiegel". (14/6/20)

US-Konsulatsmitarbeiter zu Haft verurteilt

Istanbul (sh) - Ein türkisches Gericht hat einen Mitarbeiter des US-Konsulats wegen "Unterstützung einer terroristischen Organisation" zu acht Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Die US-Botschaft in Ankara habe enttäuscht reagiert, so Reuters: US-Beamte hätten den Prozess beobachtet und sähen keine glaubwürdigen Beweise. (14/6/2020)

Türkische Hilfspolizisten erhalten Schusswaffen

Ankara (sh) - Die mehr als 20.000 Hilfspolizisten in der Türkei dürfen künftig Schusswaffen tragen und Fahrzeuge kontrollieren, berichtete die Tagesschau am 11. Juni. Grundlage dafür sei ein Parlamentsbeschluss. Die Opposition befürchte eine "Miliz durch die Hintertür", die für die Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Erdogan arbeite. (14/6/2020)

Mord an Olof Palme offenbar geklärt

Stockholm (sh) - Mehr als dreißig Jahre nach der Ermordung des schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme scheint das Verbrechen nun geklärt. Der mutmaßliche Täter kann jedoch nicht mehr angeklagt werden, weil er bereits gestorben ist. Er war in der Zeit des Mords im Jahr 1986 als Zeuge aufgetreten. (14/6/2020)

Kompaktzeitung 11. Juni 2020: Resümee 23. Kalenderwoche         

Zwischen Randale und Demonstration: Proteste gegen Rassismus

Washington / Paris (K) - Protest gegen Benachteiligung und rassistische Polizei-Einsätze: eine Welle der Gewalt haben die USA in den vergangen Tagen erlebt. Ausgangspunkt war der durch einen Polizisten zu Tode gekommene Afro-Amerikaner George Floyd.

US-Präsident Trump drohte damit, das Militär gegen Randale und Plünderungen einzusetzen. Er wandte sich auch gegen Zerstörer, die unter der Bezeichnung "Antifa" (Antifaschismus) agieren.

In Frankreich demonstrierten ebenfalls Tausende gegen rassistische Polizeigewalt. Die Demonstrationen verliefen friedlich. (7/6/2020)

Trump bei Twitter sperren?

Washington (K) - Das Internet-Portal Twitter und US-Präsident Trump befinden sich weiter im Clinch. Trump hat eine Verordnung unterzeichnet, die laut Nachrichtenagentur Reuters Schutzmechanismen für die Online-Plattformen außer Kraft setzen könnte. "Letztlich könnte dies dazu führen, dass Netzwerke wie Twitter, Facebook oder Google Verantwortung für Inhalte übernehmen müssen, die ihre Nutzer veröffentlichen."

Der Strategie-Chef von Twitter, Nick Pickles, schloss laut Tagesschau nicht aus, den US-Präsidenten für Twitter zu sperren, sollte dieser weiter "aufwiegelnde Botschaften" etwa zu den derzeitigen Protesten in den USA veröffentlichen. Trump hatte der Tagesschau zufolge verlautbart: "Wenn das Plündern beginnt, beginnt das Schießen." Dies sei von Twitter mit einem "Warnhinweis wegen Gewaltverherrlichung" versehen worden.

Im Facebook-Konzern existieren Differenzen um Trump: Facebook-Gründer Zuckerberg hat sich zugunsten von Trumps Meinungs-freiheit eingesetzt. (7/6/2020)

Franzosen töten Al-Kaida-Anführer

Bamako (K) - Französisches Militär hat in der islamischen Maghreb-Region den Al-Kaida-Anführer Droukdal getötet. Laut "Tagesschau" versucht die Terrorgruppe Al Kaida, nordafrikanische Staaten wie Tunesien, Mali, Mauretanien, Algerien und Burkina Faso durch Anschläge und Entführungen zu destabilisieren. Immer wieder würden auch Touristen entführt. (7/6/2020)

Warum Corona-Epidemie in Schwellenländern anders verläuft

Zürich (K) - Warum stehen Schwellenländer anders da als Industrienationen? Brasilien habe in absoluten Zahlen nach den USA die meisten Corona-Infizierten, berichtet die Neue Zürcher Zeitung NZZ. Russland zähle mehr bestätigte Fälle als jedes andere Land in Europa. Auch in Indien und Mexiko stiegen die Fallzahlen stark an.

Gründe dafür: im Vergleich zu den Industrieländern hätten die Schwellenländer schlechtere Gesundheitssysteme. Große Teile der Bevölkerung seien von einer echten Gesundheitsversorgung ausgeschlossen.

Zudem hätten große Teile der Einwohner kaum finanzielle Reserven. In Indien betreffe dies Millionen von Wanderarbeitern, in Brasilien und Mexiko große Teile der armen Bevölkerung, wo man von der Hand in den Mund lebe. (7/6/2020)

EU-Millionen für Flüchtlinge im Nahen Osten

Essen (K) - Die Türkei soll von der EU weitere 485 Millionen Euro für Flüchtlinge erhalten, berichtete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Bereits zugesagt gewesen seien 6 Milliarden. Die EU-Kommission wolle auch die Unterstützung für Jordanien und Libanon aufstocken. Beide nähmen ebenfalls Flüchtlinge aus Syrien auf. Sie sollen weitere 100 Millionen Euro bekommen, zusätzlich zu bereits verabredeten 214 Millionen Euro. (7/6/2020)

22. Kalenderwoche 25. bis 31. Mai 2020                                              

von der Leyen entwirft EU-Programm zur Erholung von der Corona-Krise

Brüssel (sh) - Die Europäische Union soll ein 750 Milliarden Euro schweres Paket zur wirtschaftlichen Erholung Europas von der Corona-Krise schnüren. Entworfen wurde das Programm von Kommissionspräsidentin von der Leyen. Kritiker befürchten Ungerechtigkeiten beim Zurückzahlen der Mittel. Deutschland ist größter Nettozahler der EU. (29/5/2020)

Nach Tod eines Afroamerikaners setzen Protestler Polizeiwache in Brand

Minneapolis (sh) - Die Stimmung ist explosiv. In der Nacht zum Freitag (29.) ist eine Polizeiwache in Minneapolis, USA, in Brand gesteckt worden. Ein Afroamerikaner namens Floyd war nach dem brutalen Übergriff durch einen Polizisten gestorben. Der Polizist, der Floyd offenbar durch Knien auf dem Hals erstickt hatte, wurde entlassen, aber nicht festgenommen. US-Präsident Trump kündigte eine Untersuchung des Falls durch Justiz und Polizei an.

Immer wieder hatte es in jüngster Zeit in den Vereinigten Staaten Proteste gegen übermäßige Polizeigewalt gegeben. (29/5/2020)

Trump droht, Portale wie Twitter zu schließen

Washington (sh) - Das Internet-Nachrichtenportal Twitter hat zwei Verlautbarungen des US-Präsidenten Trump mit Warnhinweisen versehen. Darauf pochte Trump am Donnerstag (28.) auf Meinungsfreiheit und drohte, Anbieter wie Twitter künftig zu regulieren, wenn nicht sogar zu schließen.

In einer der beiden Verlautbarungen, sogenannte Tweets, hatte Trump die These aufgestellt, Briefwahl führe fast automatisch zu Wahlbetrug. (29/5/2020)

Trump kündigt der WHO und Hongkong

Washington (sh) - US-Präsident Trump hat der Weltgesundheits-organisation WHO am Freitag (29.) alle Beziehungen aufgekündigt. Er wirft ihr vor, unter der Kontrolle Chinas zu stehen. Von China ist die Corona-Pandemie ausgegangen.

Ebenso beendeten die Vereinigten Staaten die vorteilhafte Behandlung Hongkongs, gaben Medien den US-Präsidenten wieder. Hongkong sei für eine spezielle Behandlung nicht mehr ausreichend autonom. (31/5/2020)

Themis will Impfstoff gerecht verteilen

Wien (sh) - Der vom US-Pharmakonzern Merck&Co übernommene österreichische Impfstoffhersteller Themis Bioscience wolle das von ihm entwickelte potenzielle Covid-19-Medikament weltweit zur Verfügung stellen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am 28. Mai. Niemand werde einen bevorzugten Zugang zu dem möglichen Coronavirus-Impfstoff erhalten, so Themis-Gründer Erich Tauber. (31/5/2020)

Weltweit mehr als 6 Millionen Corona-Infizierte

Baltimore (K) - Weltweit haben sich bisher mehr als 6 Millionen Menschen an Corona infiziert. Dies gab die Johns-Hopkins-Universität am Sonntag (31.) bekannt. Es gebe über 2,5 Millionen bestätigte Fälle, dass Menschen von der Lungenkrankheit Covid-19 genesen seien. Die Zahl der Toten liege bei 370.000, davon allein in den USA mehr als 100.000. (31/5/2020)

Chinas Volkskongress erfüllt Pekings Plan

Peking (sh) - Der nicht frei gewählte chinesische Volkskongress hat am Donnerstag (28.) ein Sicherheitsgesetz für die "Sonderverwaltungsregion" Hongkong gebilligt. Das Gesetz dient der Bekämpfung von Separatismus und Aktivitäten gegen die Pekinger Regierung. In jüngster Zeit hatte es deswegen in Hongkong immer wieder pro-demokratische Demonstrationen gegeben (wir berichteten). Der Volkskongress hat noch nie eine Regierungsvorlage abgelehnt.  (29/5/2020)

China straft Australien ab

Canberra / Peking (sh) - Die autoritäre Regierung in Peking straft Australien für dessen China-kritische Haltung ab. Canberra hatte eine internationale Untersuchung zur Herkunft des Corona-Virus in China verlangt (wir berichteten in der 18. Kalenderwoche am 1. Mai). China erhält ein Drittel der australischen Exporte.

Zu den Reaktionen Pekings gehört:

  • Einfuhrstopp für australisches Rindfleisch
  • Drohung Boykott australischer Universitäten
  • Drohung, australische Gerste zu boykottieren
  • Drohung der Beschränkung des chinesischen Australien-Tourismus (29/5/2020)

21. Kalenderwoche 18. bis 24. Mai 2020                                              

Neue Partnerschaft im Einsatz gegen Corona-Virus

Oxford (sh) - Neue Excellence-Partnerschaft im Einsatz gegen Corona: der britisch-schwedische AstraZeneca-Pharmakonzern und die Universität Oxford arbeiten jetzt bei Entwicklung, Produktion und Vertrieb eines Corona-Impfstoffs zusammen.

Der Wirkstoff wird vom Jenner Institute und der Oxford Vaccine Group der Universität Oxford entwickelt, teilte Astra-Zeneca mit. (21/5/2020)

Weltgesundheitsorganisation für gerechten Zugang zu Corona-Arznei und -Impfstoffen

New York (sh) - Die 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheits-organisation WHO haben eine Resolution der EU angenommen, die einen gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen und -Medikamen-ten für alle Länder zum Gegenstand hat. Zudem brachte die WHO-Jahresversammlung am 19. Mai eine unabhängige Untersuchung der Corona-Pandemie auf den Weg. (21/5/2020)

Trump kündigt Rüstungskontrollvertrag

Washington (sh) - US-Präsident Trump hat am Donnerstag (21.) den Open-Skies-Vertrag gekündigt. "Open Skies", Plural von "Open Sky", steht für "Offene Himmel". In dem Vertrag sind Instrumente der Rüstungskontrolle wie Aufklärungsflüge geregelt. Den Vertrag hatten unter anderen die meisten Nato-Mitglieder und Russland unterzeichnet. Trump wirft Russland vor, gegen das Abkommen verstoßen zu haben. (24/5/2020)

USA: 39 Millionen durch Corona-Krise arbeitslos

Washington (sh) - Seit Beginn der Corona-Epidemie im März haben sich in den USA etwa 39 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Dies meldete der "Spiegel" am 21. Mai. (24/5/2020)

Währungen von Schwellenländern unter Druck

Hamburg (sh) - Durch die Corona-Krise geraten die Währungen zahlreicher Länder erheblich unter Druck. Die türkische Lira sei mehr als 20 Prozent abgewertet worden, so der Bericht der "Tagesschau" am 22. Mai. Um die Währung zu stützen, interveniere die türkische Notenbank massiv. Im Juli könnten der Türkei die Devisenreserven ausgehen.

Der brasilianische Real und der südafrikanische Rand hätten seit Mitte März gut ein Drittel an Wert verloren. Auch der mexikanische Peso und russische Rubel seien stark unter Druck geraten.

Argentinien, Ecuador und Libanon hätten ihre Anleihen nicht bedient. In Afrika könnte die Gesundheitskrise zur Hunger- und Schuldenkrise werden. Ruanda und Sambia hätten gewarnt, dass ihnen bald das Geld zum Bedienen von Anleihen ausgehen könnte, hieß es in der "Tagesschau". (24/5/2020)

Palästinenser kündigen Israel und USA

Ramallah (sh) - Angesichts der Pläne Israels, Siedlungen und das Jordantal im Westjordanland endgültig einzugliedern, hat Palästinenserpräsident Abbas am 19. Mai sämtliche Abkommen mit Israel und USA gekündigt. Die Palästinenser boykottieren die USA, seitdem sie 2017 Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt haben. (21/5/2020)

Israelische Regierung vereidigt

Jerusalem (K) - Nach langem Hin und Her ist am 17. Mai die neue israelische Regierung der früheren Kontrahenten  Benjamin Netanyahu und Benny Gantz vereidigt worden. Die beiden wechseln einander ab. Während der ersten anderthalb Jahre ist Netanyahu Ministerpräsident und Gantz Verteidigungsminister. (21/5/2020)

Regierungschef Netanyahu vor Gericht

Jerusalem (sh) - Israels Ministerpräsident Netanyahu steht seit Sonntag (24.) vor Gericht. Anklagepunkte sind Korruption, Untreue und Betrug. Netanyahu nannte die Vorwürfe haltlos. (24/5/2020)

Corona-Wirtschaftssanierung: EU-Länder uneins

Wien (K) - Vier EU-Länder haben einen Gegenentwurf zur deutsch-französischen Initiative eines 500-Milliarden-Programms zur wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Krise vorgelegt. Dies gab das Bundeskanzleramt in Wien bekannt.

"Wir wollen eine zeitliche Befristung, damit es wirklich eine Corona-Soforthilfe ist und nicht zu einer Schuldenunion durch die Hintertür wird", zitierte die Tagesschau den österreichischen Kanzler Sebastian Kurz am 23. Mai. Die vier Staaten stimmten einer Vergemeinschaftung von Schulden und einer Erhöhung des EU-Budgets nicht zu. (24/5/2020)

Chinesische Polizei geht gegen Demonstranten in Hongkong vor

Hongkong (sh) - In Hongkong demonstrierten am Sonntag (24.) mehrere hundert Personen gegen ein neues Sicherheitsgesetz in der "Sonderverwaltungsregion". Mit dem Gesetz sollen Kritikern zufolge Aktivitäten gegen die Regierung in Peking und Unabhängigkeitsbestrebungen unterbunden werden. Die Polizei ging mit Tränengas und Pfefferspray gegen die Demonstranten vor. Auch gab es Festnahmen. (24/5/2020)

Italien hebt Corona-Ausnahmezustand auf

Rom (sh) - Der Corona-Ausnahmezustand in Italien ist in weiten Teilen aufgehoben. Ministerpräsident Conte verkündete am vergangenen Wochenende im italienischen Fernsehen, dass man wieder zu Freunden oder in Geschäfte und Cafés gehen, zudem ans Meer oder in die Berge reisen könne, ohne dies begründen zu müssen. (21/5/2020)

20. Kalenderwoche 11. bis 17. Mai 2020                                              

America first?

Paris (sh) - Der Pharmakonzern Sanofi hat verlautbart, die USA zuerst mit einem Impfstoff gegen Corona beliefern zu wollen. Die Regierung in Paris reagierte mit Empörung, berichtete die FAZ am 14. Mai.

Es dürfe keinen privilegierten Zugang unter einem finanziellen Vor-wand geben, so die Staatssekretärin des Finanzministeriums. (14/5/2020)

USA gründen Militär-Einheit für den Weltraum

Washington (sh) - Eine eigene Militär-Einheit für den Weltraum namens "Space Force" ist von US-Präsident Trump ins Leben gerufen worden. Im Mittelpunkt steht laut N-TV-Berichterstattung die Entwicklung einer "Super-Duper-Rakete". Sie soll dreimal so schnell sein wie russische und chinesische Raketen. "Super duper" bedeutet auf Deutsch "Sehr beeindruckend". (17/5/2020)

Beziehungen zu China komplett kappen?

Washington (sh) - US-Präsident Trump stellte in einem Interview in den Raum, die Beziehungen zu China komplett zu kappen. Dies berichtete die FAZ am 15. Mai. Er sei sehr enttäuscht, dass China das Corona-Virus nicht eingedämmt habe. Dem chinesischen Huawei-Konzern wirft Trump Industrie-Spionage und Verletzung von Sanktionen gegen Iran vor. (17/5/2020)

Trump im Spagat

Washington (sh) - Der persönliche Referent von US-Präsident Trump ist positiv auf Corona getestet worden, berichtete der "Spiegel" am 11. Mai. Der Präsident reagiere zunehmend gereizt, wenn ihm Leute zu nahe kommen.

Die Infektionen seien für Trump auch politisch ein Problem. "Er will das Land wieder öffnen, um den wirtschaftlichen Schaden durch die Pandemie zu begrenzen. Und das, obwohl Studien der Regierung steigende Infektions- und Todeszahlen prognostizieren", so der "Spiegel". (14/5/2020)

Europäischer Gerichtshof: Ungarn inhaftiert Flüchtlinge

Luxemburg (sh) - Als Haft-Einrichtungen hat der Europäische Gerichtshof EuGH ungarische Transitlager für Asylbewerber aus Iran und Afghanistan eingestuft. Eine Inhaftierung verstoße laut EuGH gegen EU-Recht, geht aus einem Bericht des "Spiegel" hervor. Konkret sei das Lager Röszke an der ungarisch-serbischen Grenze gemeint. Es ist mit hoher Mauer und Stacheldraht abgeschottet.

Die ungarische Regierung argumentiert, so der "Spiegel", die Flüchtlinge und Migranten im Lager seien freiwillig dort. Sie könnten nach Serbien zurück gehen. Dort erwarteten sie jedoch Sanktionen, argumentiert der EuGH dagegen. (14/5/2020)

ai wirft Syrern und Russen Kriegsverbrechen vor

Berlin (sh) - Amnesty International (ai) wirft dem syrischen Machthaber al-Assad und russischen Streitkräften Kriegsverbrechen vor. Sie hätten im Januar und Februar in Idlib, West-Aleppo und Hama Streumunition eingesetzt. Dabei seien gezielt Schulen und Krankenhäuser angegriffen worden. (17/5/2020)

Biologisch abbaubare und essbare Plastiktüte

Jakarta (sh) - Ein indonesischer Biologe und Surf-Sportler hat laut ZDF-Berichterstattung eine biologisch abbaubare Kunststoff-Tüte entwickelt. Sie besteht aus Öl und Mehl der Maniokwurzel. Man kann sie sogar essen. (17/5/2020)

19. Kalenderwoche 4. bis 10. Mai 2020                                                 

Waffenklirren in Venezuela

Caracas (K) - Die Regierung in Caracas hat Zehntausende Soldaten in Stellung gebracht, berichtete die Tagesschau am 5. Mai. Begründung: Söldner sollen Venezuela angegriffen haben.

Die Opposition gehe davon aus, Präsident Maduro habe den Angriff fingiert. Dieser gab die Festnahme von zwei US-Bürgern bekannt, die zum Sicherheitspersonal von US-Präsident Trump gehören sollen. Die Tagesschau erläutert: Washington unterstütze in Venezuela Juan Guaidó, der sich Anfang 2019 zum Übergangspräsidenten ausgerufen hatte. (7/5/2020)

Erreichte Corona Frankreich schon im Dezember?

Hamburg (sh) - In einem französischen Krankenhaus sei die Probe eines Patienten mit Lungenentzündung vom Dezember positiv auf Corona getestet worden. Dies berichtete spiegel.de am 5. Mai. Das könne bedeuten, dass der Erreger Frankreich bereits am 27. Dezember erreicht hatte - "gut einen Monat bevor die bislang ersten Coronafälle bestätigt wurden." (7/5/2020)

EU-Anschubfinanzierung Corona-Impfstoff

Brüssel (K) - Anschubfinanzierung zur Suche eines Corona-Impfstoffs: 7,4 Milliarden Euro hat die EU bei einer Geberkonferenz gesammelt. Die größten Anteile kommen von Frankreich und Deutschland, das mehr als eine halbe Milliarde gibt. (4/5/2020)

18. Kalenderwoche 27. April bis 3. Mai 2020                                        

Australien verlangt Ursachenforschung zu Corona-Ausbreitung in China

Canberra (sh) - Die australische Regierung dringt auf eine internationale Untersuchung, in welchem Maße das chinesische Management Ursache für die globale Corona-Ausbreitung habe. Peking reagierte verärgert und droht mit einem Boykott australischer Produkte. (1/5/2020)

Corona-Medikament in USA zugelassen

Washington / München (K) - Das Corona-Medikament heißt Remdesivir und wurde vom US-Unternehmen Gilead entwickelt: die US-Arzneimittelbehörde hat es nun in einem Schnellverfahren ausnahmsweise genehmigt. Es wurde vorher bereits gegen Ebola-Viren eingesetzt.

Der Münchner Infektologe Christoph Spinner erläuterte am 2. Mai gegenüber den "Tagesthemen", die Behandlungsdauer von Patienten habe mit Remdesivir von 15 auf 11 Tage verkürzt werden können. Das Medikament sei im Allgemeinen gut verträglich. Die Erforschung der Nebenwirkungen sei nicht abgeschlossen. (3/5/2020)

US-Wirtschaft bricht ein

Washington (sh) - Mehr als 26 Millionen Arbeitslose zeitigte die Corona-Krise in den USA bisher. Die Industrieproduktion stürzte auf den tiefsten Wert seit 74 Jahren, schrieb spiegel.de. Demgegenüber rechnet US-Präsident Trump einem FAZ-Bericht zufolge mit einer rasanten Erholung der Wirtschaft noch in diesem Jahr. (1/5/2020)

Globale Corona-Zahlen

Baltimore (sh) - Weltweit haben sich nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore mehr als 3,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Über 230.000 seien dadurch gestorben. Schätzungsweise 1 Million Menschen seien von einer Infektion genesen. (1/5/2020)

Richter verhindert Personalentscheidung des Staatspräsidenten zu Brasiliens Bundespolizei

Brasilia (zeta) - Mit einer einstweiligen Verfügung ist die Einsetzung eines neuen Kommandeurs der brasilianischen Bundespolizei durch Staatspräsident Bolsonaro verhindert worden. Eigentlich hätte der bisherige Geheimdienst-Chef Alexandre Ramagem, ein Gefolgs-mann Bolsonaros, am 29. April seine Ernennungsurkunde bei der Polizei erhalten sollen.

Ein Richter des Obersten Gerichtes machte Bolsonaro einen Strich durch die Rechnung. Er sah die Unabhängigkeit der Bundespolizei in Gefahr. Sie ermittelt auch gegen die drei Söhne Bolsonaros. Der Staatspräsident nannte die Gerichtsentscheidung monokratisch. (29/4/2020)

17. Kalenderwoche 20. bis 26. April 2020                                             

Covid-19-Impfstoff - Erste klinische Prüfung in Deutschland ist weltweit die fünfte

Langen (K) - Das Paul-Ehrlich-Institut hat die erste klinische Prüfung eines Impfstoffs gegen Covid-19 in Deutschland genehmigt. Dies sei weltweit erst die fünfte genehmigte Prüfung von Covid-19-Testseren am Menschen, teilte das Institut mit.

Beim Paul-Ehrlich-Institut handelt es sich um das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel in Langen.

Das Testserum stamme vom Mainzer Biotechnologie-Unternehmen BioNTech. Es sei ein RNA-Impfstoff (Ribonukleinsäure).

Das Institut weiter: Bei der Impfung mit einem RNA-Impfstoff werde die genetische Information für den Bau eines ungefährlichen Erregers mittels Injektion in den Muskel verabreicht. Die so geimpften Menschen seien wegen des produzierten Erregers nicht mehr infektiös.

In zwei Phasen werden jetzt gesunde Probanden geimpft, danach auch Menschen mit erhöhtem Risiko. (22/4/2020)

EU-Gipfel beschließt 540-Milliarden-Paket

Brüssel (sh) - Der EU-Gipfel hat ein 540-Milliarden-Hilfepaket als Reaktion auf die Corona-Krise veranschiedet, berichtete die Tagesschau am 23. April. Die Kredithilfen beträfen Unterstützung für Kurzarbeiter, für Unternehmen und verschuldete Staaten. Nun müssen noch die Parlamente der Mitgliedsstaaten entscheiden. Eurobonds werde es nicht geben, sagte Kanzlerin Merkel laut Tagesschau.

Das Programm bestehe aus drei Teilen, so Merkel: Kredite der Europäischen Investitionsbank für Unternehmen, Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM für Staaten und eine Verordnung zur Kurzarbeit. (23/4/2020)

Nach US-Zahlungsstopp an WHO gibt China zusätzlich 28 Millionen Euro

Peking / Washington (sh) - Nachdem Washington einen Zahlungsstopp an die Weltgesundheitsorganisation WHO angekündigt hat, gibt China jetzt etwa 28 Millionen Euro zusätzlich. Dies wurde am 24. April bekannt. China hatte bereits im März eine Spende von 20 Millionen Dollar an die WHO angekündigt, um deren Einsatz gegen Corona zu unterstützen.

Die USA zahlten 2019 mehr als 400 Millionen Dollar an die WHO, China etwa 44 Millionen.

US-Präsident Trump wirft der UN-Organisation WHO vor, die Welt unzureichend und nicht rechtzeitig vor Corona gewarnt zu haben. Dabei habe die WHO China anfangs beim Vertuschen der Epidemie geholfen. In China sei das Virus bereits im Dezember 2019 nachgewiesen gewesen, so Trump. Die chinesischen Behörden seien jedoch angewiesen worden zu schweigen.

Auch die Organisation "Reporter ohne Grenzen" warf China schwerwiegende Verletzungen der Pressefreiheit mit fatalen Konsequenzen vor. (23/4/2020)

Brasilianischer Innenminister folgt Staatspräsident Bolsonaro nicht und tritt zurück

Brasilia (zeta) - Der brasilianische Justiz- und Innenminister Sergio Moro ist am 24. April von seinem Amt zurückgetreten. Der Tageszeitung "Estado de Sao Paulo" war zu entnehmen, dass er von Staatspräsident Bolsonaro zu diesem Schritt gedrängt worden ist.

Moro hatte sich dagegen verwahrt, dass Bolsonaro einen eigenen Mann an die Spitze der Bundespolizei Brasiliens bringen wollte. Die "Policia Federal" ermittelt in Affären, in die auch er und Familien-angehörige verwickelt scheinen. Moro, damals noch als Richter, war 2017 die Schlüsselperson, die Expräsident Lula unter dem Vorwurf der Korruption und Geldwäsche ins Gefängnis brachte. (25/4/2020)

Erdogan lässt von Oppositionspolitikern regierte Städte kein kostenloses Brot verteilen

Ankara (sh) - Der türkische Staatspäsident Erdogan lässt gegen Bürgermeister der Oppositionspartei CHP ermitteln. Sie haben während Corona-Hilfsaktionen kostenlos Brot verteilt. Der Bürgermeister der Millionenstadt Mersin, Vahap Secer, erklärte, solche Aktionen seien nur noch den Sozialbehörden der Gouverneure erlaubt. (21/4/2020)

Amoklauf in Kanada

Halifax (sh) - Blutigster Amoklauf der kanadischen Geschichte: ein als Polizist verkleideter Mann hat in Kanada am vergangenen Wochenende bei einem Amoklauf mindestens 17 Menschen auf der Straße getötet. Nach etwa zwölfstündiger Verfolgung kam er bei einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben. (23/4/2020)

Im Überblick: 16. Kalenderwoche 13. bis 19. April 2020                   

106 Jahre alte Corona-Patientin geheilt

Birmingham (sh) - In England ist eine 106 Jahre alte Corona-Patientin geheilt aus dem Krankenhaus entlassen worden. Dies berichtete N-TV am 15. April.

Enkelin Alex Jones habe die robuste Gesundheit ihrer Großmutter darauf zurückgeführt, dass sie immer "körperlich aktiv und sehr unabhängig" gewesen sei. In jüngeren Jahren habe sie gerne getanzt, sei Fahrrad gefahren und habe Golf gespielt. (16/4/2020)

84.000 in Deutschland von Corona genesen

Berlin (K) - Das Robert-Koch-Institut schätzte die Zahl der in Deutschland genesenen Corona-Patienten am 18. April auf etwa 84.000. Bis zu dem Tag gab es etwa 137.500 registrierte Krankheitsfälle und etwa 4100 Tote.

Die Weltgesundheitsorganisation gab für Samstag (18.) rund 2,2 Millionen an und an die 150.000 Tote. (19/4/20)

Türkei: Freiheit für regierungsnahe Häftlinge

Ankara (sh) - Das türkische Parlament hat laut Tagesschau der Entlassung Zehntausender Häftlinge in der Türkei zugestimmt. Als Grund wurde eine hohe Corona-Infektionsgefahr in den Gefängnissen genannt.

Oppositionelle kritisierten, es gehe nicht um Gesundheit, sondern um eine Amnestie für regierungsnahe Inhaftierte. Die türkischen Gefängnisse seien mit etwa 294.000 Gefangenen völlig überbelegt, so die Tagesschau.

Nach einem Putschversucht im Jahr 2016 entließ Staatspräsident Erdogan mehr als 80.000 Staatsbedienstete. Mehr als 50.000 nicht genehme Personen kamen seitdem in Untersuchungshaft: Hochschulangehörige und Lehrer, Polizisten, Militärs, Richter, Staatsanwälte und Provinz-Gouverneure (Zahlen laut Wikipedia 16/4/2020). (16/4/2020)

Italienische Regierung lehnt Milliarden aus Euro-Rettungsfonds ab

Rom (sh) - Die italienische Regierung hat angekündigt, 39 Milliarden Euro der EU-Hilfen zum Einsatz in der Corona-Krise abzulehnen. Dies berichtete die Tagesschau am 14. April.

Die Mittel seien Teil des 500-Milliarden-Hilfspakets, das die EU-Finanzminister vor Ostern beschlossen hatten. Wirtschaftsminister Misiani: sein Land werde Hilfe lediglich beim Kurzarbeitergeld und in Form von Darlehen der Europäischen Investitionsbank nutzen.

Kredite aus dem Euro-Rettungsfonds ESM werde Rom aber nicht anrühren, so Misiani. Ministerpräsident Conte hatte die Brüsseler Beschlüsse kommentiert, Italien brauche den ESM nicht. Italien wolle Euro-Bonds (Kompaktzeitung vom 4. April).

Bei Euro-Bonds handelt es sich um Staatsanleihen, für die in der EU alle Steuerzahler haften würden. Bei ESM-Mitteln befürchtet Rom Kontrollen der EU ähnlich wie bei Griechenland. (16/4/20)

Hunderttausende protestieren in Indien

Mumbai (sh) - Hunderttausende Wanderarbeiter protestieren in Indien gegen die staatlich verordneten Corona-Ausgangssperren. Dies berichteten indische Fernsehsender. Viele Menschen hätten keine Mittel mehr und müssten zu Hause hungern.

Indien hat mit an die 1,4 Milliarden Einwohnern nach China die zweitgrößte Bevölkerung der Erde. (16/4/2020)

Fünf Flüchtlinge ertrunken, Strafanzeige

Valetta (sh) - Nahe der Republik Malta sind fünf Flüchtlinge im Meer ertrunken. Die Umstände sind ungeklärt. Die Bürgerrechtsorgani-sation stellt Strafanzeige gegen Premierminister Abela. (19/4/2020)

Trump: Doch nicht allumfassende Macht

Washington (sh) - US-Präsident Trump will die US-Corona-Beschränkungen in drei Phasen lockern. Details liegen bei den Gouverneuren der Bundesstaaten. Noch Anfang der Woche hatte Trump bei dem Thema, wie er sagte, allumfassende Macht für sich beansprucht. (17/4/2020)

Erneute Spannungen zwischen USA und Iran

Washington (sh) - Von erneuten Spannungen zwischen USA und Iran berichtete die Tagesschau am 16. April. Während eines Manövers der US-Flotte im Persischen Golf hätten iranische Schiffe mit riskanten Manövern provoziert. (16/4/2020)

15. Kalenderwoche 6. bis 12. April 2020                                                

Papst Franziskus: "Die Botschaft der Hoffnung - sie gilt uns. Heute"

Rom (K) - Mit einer Abendmesse im fast menschenleeren Petersdom leitete Papst Franziskus am 11. April die Osternacht ein. Tod und Dunkelheit hätten nicht das letzte Wort, unterstrich das Kirchenoberhaupt. Die Auferstehung Jesu sei Grund zu Mut: "Die Botschaft der Hoffnung - sie gilt uns. Heute." (12/4/2020)

Bill Gates finanziert sieben Fabriken für den Corona-Impfstoff

Seattle (sh) - Microsoft-Gründer Bill Gates will sieben Fabriken vorfinanzieren, die den Corona-Impfstoff herstellen sollen. Dies berichtete das Portal "heise.de" am 6. April.

Die Gates-Stiftung habe nach eigenen Angaben schon 105 Millionen US-Dollar für den Kampf gegen die Corona-Pandemie bereitgestellt. Die Stiftung, so heise.de, gehöre zu den Wagniskapitalgebern des Tübinger Biotech-Unternehmens CureVac. Das Labor CureVac steht kurz davor, einen Corona-Impfstoff herzustellen (wir berichteten am 15. März).

Am Wochenende äußerte Bill Gates, die Welt sei nicht auf die Epidemie vorbereitet gewesen. Sie solle sich darauf vorbereiten wie auf einen Krieg. (8/4/2020, ergänzt 12/4)

Österreich lockert Corona-Beschränkungen

Wien (sh) - Österreich lockert die Corona-Beschränkungen. Am 14. April öffnen Gartengeschäfte und Baumärkte wieder. Am 1. Mai folgen alle Geschäfte, auch Friseure. Alles jedoch unter strengen Auflagen (etwa Tragen von Schutzmasken). Bundeskanzler Kurz kündigte zudem die Wiedereröffnung von Gastronomie und Hotels für frühestens Mitte Mai an. (8/4/2020)

Deutschland holt Flüchtlingskinder aus Griechenland

Berlin (sh) - Die Bundesregierung holt fünfzig minderjährige Flüchtlinge aus griechischen Lagern, berichtete die Tagesschau am 7. April. Sie sollen in Quarantäne und dann im Land verteilt werden.

Das Coronavirus breite sich auch in griechischen Flüchtlingslagern aus. Im März habe der Koalitionsausschuss von Union und SPD beschlossen, Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern zu holen. Es handelt sich laut Tagesschau um Kinder, die schwer erkrankt oder unbegleitet und jünger als 14 Jahre sind. (8/4/2020)

Tiger im New Yorker Zoo fängt Corona ein

New York (sh) - Erstmals ist in den USA eine Übertragung des Coronavirus auf einen Tiger nachgewiesen worden - im New Yorker Zoo. Dies berichtete die Tagesschau am 6. April. Das US-Agrarministerium habe verlautbart, dass es bisher keine bekannten Coronavirus-Infektionen von Tieren in den USA gegeben habe. (8/4/20)

Italienische Autobrücke stürzt ein

Cisa (sh) - Erneut ist eine Autobrücke in Norditalien eingestürzt - am 8. April zwischen Toskana und Ligurien. 2018 habe der Einsturz einer Autobahnbrücke gezeigt, dass es schlecht um Italiens Infrastruktur bestellt ist, kommentierte die Tagesschau. (8/4/2020)

14. Kalenderwoche 30. März bis 5. April 2020                       

Corona - Deutschland verblüfft mit seiner Sterberate

Berlin (sh) - Mit einer Coronafieber-Sterberate von 1 Prozent liegt die Zahl in Deutschland weit unter der von Italien (11,4 Prozent), Spanien (8,7) und Frankreich (6,8). Das hat im Ausland laut N-TV für Verblüffung gesorgt. Anerkennung gibt es auch für das Krisenmanagement und die Faktentreue von Kanzlerin Angela Merkel. Zudem genieße das deutsche Gesundheitssystem im Ausland einen guten Ruf.

Als Deutschlands Kapazitäten in Krankenhäusern nicht so ausgelastet waren, wurden Patienten aus anderen Ländern aufgenommen - unter anderem aus dem Elsass. Der ostfranzösische Regionalratspräsident Jean Rottner sagte der FAZ, die Bewohner der Region Grand Est würden diese nachbar-schaftliche Hilfe nie vergessen. (4/4/2020)

Italiener werfen Deutschland Arroganz vor

Rom (sh) - Italiener werfen Deutschland Arroganz vor, nachdem Kanzlerin Merkel Euro-Bonds abgelehnt hat. Italiens Premierminister Conte fordere solche Bonds, berichtete die Tagesschau am 2. April.

Bei Euro-Bonds handele es sich um Staatsanleihen, für die in der EU alle Steuerzahler gemeinsam haften würden. Italien wolle mit den Euro-Bonds unter anderem den Neustart seiner Wirtschaft nach der Corona-Krise finanzieren, so die Tagesschau.

Zudem erinnern sich Italiener laut ARD an die Nachkriegs-geschichte. Die Tagesschau ließ einen Akademiker aus Raum zu Wort kommen: Deutschland vergesse "die Geschichte der vergangenen 50 Jahre. Ich möchte dieses Land daran erinnern, dass ihm 1953 die Schulden aus dem Krieg halbiert wurden. Unter anderem Italien hat damals dieses Konzept vorgeschlagen."(4/4/2020)

Prognose sechsstelliger Corona-Totenzahlen in den Vereinigten Staaten

Washington / Peking / Wien (sh) - Die Corona-Koordinatorin des Weißen Hauses prognostiziert einen Anstieg der Corona-Todesfälle in den USA von 100.000 bis 240.000 Menschen in den kommenden Wochen. US-Präsident Trump sagte laut "Spiegel", ohne den bisherigen Aufwand wären bis 2,2 Millionen Tote zu befürchten gewesen.

Seit Tagen meldet China außergewöhnlich wenige Corona-Neuinfektionen. Doch Zweifel seien angebracht, so die Tagesschau. Ein Regierungskritiker spreche von Lügen.

In Österreich hat Kanzler Kurz angeordnet, dass Menschen in Supermärkten künftig Mund- und Nasenschutz tragen. (1/4/2020)

Flüchtlingsaufnahme - Europäischer Gerichtshof entscheidet gegen Polen, Ungarn, Tschechien

Luxemburg (sh) - Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes durften Polen, Ungarn und Tschechien 2015 eine Flüchtlingsaufnahme nicht ablehnen. Dies berichtete spiegel.de am 2. April.

Hintergrund seien zwei Mehrheitsentscheidungen der EU-Staaten im Jahr 2015, wonach bis zu 160.000 Asylbewerber in der EU verteilt werden sollten. Dies sollte Griechenland und Italien entlasten. (2/4/2020)

Friedensschritte in Afghanistan

Kabul (sh) - Nach zwanzig Jahren Bürgerkrieg sind Vertreter von afghanischer Regierung und islamisch-militanten Taliban in Kabul erstmals zu direkten Gesprächen zusammengekommen. Gegenstand der Verhandlungen war der Austausch Tausender Gefangener, berichtete die Tagesschau am 1. April.

USA und Taliban hätten am 29. März ein Abkommen über Wege zu einem Frieden in Afghanistan unterzeichnet, so die ARD-Berichterstattung zuvor. Dazu gehöre ein stufenweiser Abzug der US-Truppen aus Afghanistan. (2/4/2020)

Beruhigung der Lage in Syrien

Damaskus (sh) - Nach dem Beginn der Waffenruhe in der Provinz Idlib sind im März in Syrien so wenige Zivilisten getötet worden wie seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 nicht, hieß es am 1. April auf der Internet-Seite des "Spiegel". Nun drohe dem Land allerdings eine Corona-Epidemie. (2/4/2020)

Genom-Analysen bringen Erkenntnisse zu Stammbaum und Ursprung des Sars-CoV-2

Zürich (sh) - Mit grösster Wahrscheinlichkeit sprang das neue Coronavirus in der chinesischen Metropole Wuhan von der Fledermaus auf den Menschen über, vielleicht über einen Zwischenwirt. Dies schrieb die Neue Zürcher Zeitung am 29. März mit Bezug auf wissenschaftliche Studien. Der Schlüssel zu der Erkenntnis seien Genomanalysen.

Jedes Mal, wenn sich ein Virus in seiner Wirtszelle vermehre, könne es beim Kopieren der Erbinformation zu winzigen Fehlern kommen. Auf die Eigenschaften des Virus, etwa seine Aggressivität, hätten diese Mutationen in der Regel keinen Einfluss.

Mit der Zeit sammelten sich aber immer mehr Mutationen im Genom an. Vergleiche man nun die Gen-Sequenzen von Virenproben, die an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten genommen wurden, lasse sich anhand der Mutationen eine Art Stammbaum des Erregers erstellen. Dies erlaube es, die Verwandtschaftsverhältnisse zumindest in groben Zügen zu rekonstruieren.

Ist Sars-CoV-2 aus einem chinesischen Sicherheitslabor entwichen? Auch das sei inzwischen widerlegt, so die Neue Zürcher. In der Fachzeitschrift «Nature Medicine» hätten Forscher mit genetischen Analysen dargelegt, dass das Virus kein Laborkonstrukt sei und nicht mit Absicht genetisch modifiziert wurde. Andernfalls müsste es viel mehr Ähnlichkeit mit bekannten Coronaviren haben. (2/4/2020)

13. Kalenderwoche 23. bis 29. März 2020                                           

Sondersegen "Urbi et Orbi" - Papst grundsätzlich: In kranker Welt weiter machen, als bliebe man immer gesund?

Rom (sh) - Segen in schwierigen Zeiten: Papst Franziskus hat am Freitag (27.) auf dem menschenleeren Petersplatz den Segen "Urbi et Orbi" gespendet. Dieser Segen wurde bisher nur an Ostern, Weihnachten und nach Papstwahlen gesprochen.

Franziskus kritisierte grundsätzlich den menschlichen Lebensstil, in einer kranken Welt weiter zu machen, als ob man immer gesund bleibe. Zudem lobte der Papst angesichts Corona die Beschäftigten im Gesundheitswesen und in Supermärkten, Betreuungskräfte, Ordnungskräfte, Priester. Sie hätten in diesen Zeiten verstanden, dass sich niemand allein rettet. (K 29/3/2020)

Die Welt zwischen Corona-Vorsorge und Rückkehr zu vermeintlicher "Normalität"

Hamburg (sh) - Wie in Deutschland seien nun in Großbritannien Versammlungen von mehr als zwei Menschen verboten, berichtete die ARD am 24. März. In Indien gilt eine Ausgangssperre für die gesamte Bevölkerung: 1,3 Milliarden.

Hingegen rief US-Präsident Trumps Ankündigung am 25. März Irritation hervor. Er wollte die Corona-Schutzmaßnahmen zu Ostern aufheben. Der brasilianische Präsident Bolsonaro will ebenfalls zu einer "Normalität" zurück: "Die Risikogruppe sind Personen über 60 Jahre. Wozu Schulen schließen?", zitierte ihn die Tagesschau am 25. März. (K 29/3/2020)

Überlastete Krankenhäuser in New York

New York (sh) - Die Stadt New York ist zu einem Epizentrum der Coronakrise geworden, berichtete spiegel.de am 26. März. In den überlasteten Krankenhäusern herrsche Chaos. Bürgermeister Bill de Blasio rechne damit, dass am Ende mehr als die Hälfte der New Yorker infiziert sein werden. Der April werde hart, der Mai härter. US-Präsident Trump erwägt, New York unter Quarantäne zu stellen. (28/3/2020)

Bosch entwickelt Corona-Schnelltest

Köln / Seoul (sh) - Der deutsche Industriekonzern Bosch hat laut Kölner "Express" einen Schnelltest entwickelt, mit dem das Corona-Virus in zweieinhalb Stunden nach der Probenahme nachgewiesen werden kann. Das vollautomatische Gerät soll im April auf den Markt kommen.

Positive Erfahrungen mit einem Schnelltest hat Südkorea gemacht. Dort wurden die Zahlen von Corona-Infektionen stark gemindert. Das liege vor allem daran, dass kaum ein Land so intensiv getestet habe wie Südkorea, schrieb das Magazin "capital". Es seien bereits mehr als 300.000 Menschen auf das Virus untersucht worden. Die Tests seien kostenlos.

Als erstes Land habe Südkorea diese Schnelltests eingeführt. Dabei werden Autofahrer am Autofenster auf Fieber und Atemschwierigkeiten untersucht. Die deutsche Regierung überlegt, ob sie diese Methode ebenfalls einsetzt. (28/3/2020)

Notstandsregierung in Israel

Jerusalem (sh) - In Israel haben sich die Dauerrivalen Netanyahu und Gantz zusammengerauft - in der Corona-Krise wollen sie eine Notstandsregierung bilden.  Es sei eine Rotation im Amt des Ministerpräsidenten vorgesehen, meldete die Tagesschau am 29. März. (29/3/2020)

Angriff auf Sikh-Tempel in Kabul

Kabul (sh) - Angreifer haben in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen Sikh-Tempel gestürmt und mindestens 150 Menschen in ihre Gewalt gebracht. Auch Frauen und Kinder. Zwei Menschen seien getötet worden, berichtete das ZDF am 25. März.

Sicherheitskräfte hätten den Ort des Anschlags abgeriegelt. Die islamistischen Taliban hätten dementiert, für den Angriff verantwortlich zu sein. (25/3/2020)

Schlimme Zustände in spanischen Altenheimen

Madrid (sh) - In einer Seniorenresidenz in Madrid sind 17 Menschen am Corona-Virus gestorben, 70 infizierten sich. Dies berichtete die Tagesschau am 26. März. Spezialeinheiten der spanischen Armee hätten im ganzen Land Altersheime inspiziert und allein gelassene Menschen und Tote in Betten entdeckt.

Die Mitarbeiter seien erkrankt gewesen. Zu lange Zeit hätten Bewohner die Heime noch verlassen können. Es habe an diagnostischen Mitteln gefehlt, der Schutz des Personals sei vernachlässigt worden. (26/3/2020)

Größtes wirtschaftliches Rettungspaket in der Geschichte der USA

Washington (sh) - Rund zwei Billionen Dollar wiege das US-Konjunkturpaket gegen die Folgen der Corona-Krise, berichtete die Tagesschau. Zu dem Programm gehören Staatsanleihen und der Kauf von Hypothekenpapieren.

Unter anderem seien Einmalzahlungen von 1200 Dollar an die meisten Amerikaner vorgesehen, an Steuerzahler. Zudem eine Ausweitung des Arbeitslosengelds und ein Milliarden schweres Programm zur Unterstützung von Kleinunternehmen.

Auch die Krankenhäuser sollen Geldspritzen erhalten, so die ARD-Berichterstattung. Es sei das größte wirtschaftliche Rettungspaket in der Geschichte der USA. Die US-Notenbank hat den Leitzins auf null gesenkt. (23/3/2020, ergänzt 25/3)

Internationale Hilfe für Italien

Mailand (sh) - Italien hat mehr als 10.000 Corona-Tote zu beklagen, wurde am 28. März bekannt. Das Land erhält nun Hilfe aus dem Ausland. 52 kubanische Mediziner trafen in der Region Lombardei ein. 2014 hatten sich die Kubaner bei der Ebola-Bekämpfung in Afrika profiliert.

Auch Russland sendet Ausrüstung und Personal nach Italien. Deutschland schickte Hilfsgüter, Beatmungsgeräte und nimmt Schwerkranke in Sachsen auf. (23/3/2020, ergänzt 28/3)

Olympiade in Tokio erst 2021

Lausanne (sh) - Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: das Internationale Olympische Komitee hat beschlossen, die Olympiade in Tokio auf 2021 zu verschieben. (28/3/2020)

12. Kalenderwoche: 16. bis 22. März 2020                                            

Vor der Wirtschaftskrise: EU ermöglicht Regierungen unbegrenzt Liquidität

Brüssel (sh) - Reaktion auf Corona-Pandemie: die EU-Kommission will ihre Haushaltsregeln lockern, um die erwartete Wirtschaftskrise abzumildern. Dies berichtete die Frankfurter Neue Presse am 21. März.

Laut EU-Kommissionschefin von der Leyen dürften nationale Regierungen unbegrenzt in die Wirtschaft investieren. So könnten sie den Unternehmen in dieser unverschuldeten Krise beistehen. Erstmals solle die allgemeine Ausweichklausel aktiviert werden. "Der Schritt bedeutet, dass nationale Regierungen so viel Liquidität wie nötig in die Wirtschaft pumpen können", zitierte die Epoch Times von der Leyen. Die europäischen Finanzminister müssen noch zustimmen. (21.3.2020)

Erdbeben in Kroatien

Zagreb (sh) - Bei Erdbeben der Stärke 5,0 und 5,5 sind in der kroatischen Hauptstadt Zagreb Wohnhäuser eingestürzt. Es wurden Menschen verletzt. Das Epizentrum war in zehn Kilometer Tiefe sechzig Kilometer nördlich von Zagreb, meldete die Tagesschau am 22. März. Fünfzig Kilometer nordöstlich von Zagreb befindet sich das Kernkraftwerk Krsko.

Eine der beiden Turmspitzen der Zagreber Kathedrale stürzte rund hundert Meter zu Boden. (22/3/2020)

Indien: Todesstrafe nach Vergewaltigung

Neu Delhi (sh) - Wegen der Vergewaltigung und Tötung einer Studentin vor mehr als sieben Jahren sind in Indien vier Männer gehängt worden. Dies berichtete die Tagesschau am 20. März. (20/3/2020)

Erster Corona-Impftest in USA

Seattle (sh) - In USA ist erstmals ein möglicher Corona-Impfstoff an eine Freiwillige verabreicht worden, meldete die Tagesschau am 18. März. Das Serum wurde gemeinsam von der Biotech-Firma Moderna und der nationalen Gesundheitsbehörde entwickelt.

Jetzt müssen die Probanden ein Jahr lang beobachtet werden. Das gewöhnlich mehrstufige Zulassungsverfahren für solch einen Test wurde verkürzt, so die Information der ARD. Gewöhnlich muss ein Impfstoff zuerst an Tieren getestet werden.

In China sind laut Robert-Koch-Institut jetzt etwa 81.000 Menschen betroffen, darüber hinaus auf der Erde etwa 86.000. Der Fokus liege nun auf Europa, wo mittlerweile 64.000 bestätigte Fälle bekannt seien. Dies berichtete der "Spiegel" auf seiner Internetseite. (18.3.2020)

EM verschoben - "Altruismus" im Fussball

Hamburg (sh) - Die Fussball-Europameisterschaft wird wegen Corona um ein Jahr auf 2021 verschoben, berichtete der "Spiegel" am 17. März. Auf seiner Internet-Plattform gibt er ein Zitat von Uefa-Präsident Aleksander Ceferim wieder: "In Zeiten wie diesen muss die Fussballgemeinschaft Verantwortung, Einigkeit und Altruismus zeigen."

Altruismus wird gemeinhin mit "Uneigennützigkeit, Gegensatz von Egoismus" übersetzt. (18.3.2020)

EU macht ihre Außengrenzen dicht

Hamburg (sh) - Nicht-EU-Angehörige dürfen seit 17. März nicht mehr in die Europäische Union einreisen. Dies entschieden die EU-Staats- und Regierungschefs laut einem Online-Bericht des "Spiegel". Das Verbot dient der Verlangsamung der Ausbreitung des Corona-Virus.

Frankreichs Präsident Macron verhängte am 17. März eine mindestens 14-tägige Ausgangssperre. Für Arztbesuche, Einkäufe und Arbeitswege darf man das Haus aber verlassen.

Der türkische Staatschef Erdogan verhängte am 14. März ein Einreiseverbot aus Europa. (17/3/2020).

11. Kalenderwoche: 9. bis 15. März 2020                                            

Israelis und Deutsche stellen Corona-Impfstoff in Aussicht

Kiryat Shmona / Tübingen (zeta) - Ein israelisches und ein deutsches Unternehmen stehen offenbar kurz davor, einen produktionsreifen Covid-19-Impfstoff zu entwickeln. Es handelt sich um das Migal Research Center in der israelischen Stadt Kiryat Shmona sowie CureVac in Tübingen.

Migal forschte in den vergangenen Jahren nach einem Impfstoff gegen ein Corona-Virus, das weltweit bei Hühnern vorkommt. Die israelischen Forscher können diese Kenntnisse für den Menschen nutzbar machen.

US-Präsident Trump versuchte gemäß seinem Motto "America first", die Tübinger Wissenschaftler nach USA abzuwerben. Dies wurde abgelehnt, hieß es laut Mannheimer Morgen aus dem Unternehmen.

Bis ein Impfstoff nach einer Testphase marktreif hergestellt werden kann, dürfte es wohl 2021 werden. (15/3/20)

Kompaktzeitung Ausgabe 13. Februar 2020 (7. Kalenderwoche)    

Die Demokratie der Schweiz lebt

Zürich (sh) - "Die Schweizer Demokratie lebt. Sie ist grossartig: Bürgerinnen und Bürger bestimmen direkt, was Sache ist", schrieb NZZ-Redakteur Michael Schönenberger in seinem Briefing "NZZ am Morgen" am 10. Februar.

In der Schweiz bestimmt das Wahlvolk per Referendum über politische Fragen mit.

Der Inland-Ressortleiter der Neuen Zürcher Zeitung gibt eine knappe Auswahl der Entscheidungen vom Vortrag:

"Die Zürcher lehnen den Rosengartentunnel wuchtig ab. Die Schaff-hauser stimmen der Transparenz-Initiative der Jungsozialisten zu." Die Basler verbannten Autos weitgehend aus ihrer Stadt.

Schönenberger: In Genf müssen Hundehalter weiterhin Steuern bezahlen. Die Davoser wollen nicht, dass Ausländer in ihrer Gemeinde abstimmen können. Die bernische Exklave Clavaleyres darf zum Kanton Freiburg übersiedeln. So friedlich geht das."Und die Aargauer sagten: "Wer den roten Pass will, soll während zehn Jahren keine Sozialhilfe bezogen haben. " Die Eidgenossen wollten keine linke Wohnpolitik – auch wenn sich SP-Nationalrätin Jacqueline Badran fürchterlich darüber aufrege ("Ich bin putzhässig."). (10/2/2020)

Kompaktzeitung Ausgabe 31. Januar 2019 zum Jahreswechsel    

 Antijudaismus

Deutsche jüdische Jugendliche wandern nach Israel aus

Berlin (sh) - Immer mehr jüdische Jugendliche wandern der Tageszeitung "Die Welt" zufolge nach Israel aus >> Ausgabe 29. November 2019.

Etwa zunehmender Antisemitismus und Übergriffe gegen Juden sind Gründe dafür. Die 15 Jahre alte Jamela Etoundi gegenüber der "Welt": in Israel fühle sie sich wohl und könne sein, wer sie wirklich ist. Freiwillig ginge sie nicht nach Deutschland zurück.

Eine andere Schülerin, die ebenfalls 2019 von Berlin nach Israel gegangen ist, ist die 16 Jahre alte Golda Maertens. Laut "Welt" lebt die Gymnasiastin nun im Mosenson-Internat bei Tel Aviv. Durch das israelische Bildungsprogramm "Naale" bekommt sie dort Unterricht, Kost und Logis finanziert.

Maertens sagte der "Welt", in Berlin hätte sie ihre Kette mit dem Davidstern unter dem T-Shirt versteckt. Sie habe Angst um die Juden gehabt, die auf der Straße als solche erkennbar gewesen seien. In Israel könnten sich Menschen mit Kippa ganz normal auf der Straße bewegen.

Die Nachrichtenagentur idea berichtete im Dezember 2019 von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin RIAS: die Initiative habe in Berlin 2018 an die 1100 antisemitische Vorfälle gemeldet bekommen, 14 Prozent mehr als im Vorjahr (etwa 950). (31/12/2019)


 HINTERGRUND

Antisemitismus - Antijudaismus

In Deutschland hat sich "Antisemitismus" als Begriff für "Hass auf Juden, Feindschaft gegen Juden" eingeschliffen. Im Grunde ist dieser Ausdruck jedoch falsch: eine Sprachverwirrung, die der Bekämpfung des Phänomens nicht förderlich ist.

Richtig muss man von "Antijudaismus" sprechen.

"Antisemitismus" leitet sich von "die Semiten" her. Dabei handelt es sich um die historischen Völker, die eine semitische Sprache sprechen. Etwa Hebräer und Aramäer.

Semiten, das sind aber auch Araber, Assyrer und Babylonier. Hier offenbart sich, wie unangebracht und kontraproduktiv es ist, einen Ausdruck wie "Antisemitismus" zu gebrauchen, wenn man Antijudaismus meint.

Als Randbemerkung dazu ein Zitat. In der Einführung des Buches "Aus dem Wörterbuch des Unmenschen" von Sternberger, Storz, Süskind heißt es: "... denn in der Sprache allein offenbart sich der Mensch, im Guten wie im Bösen". (zeta 31/12/2019)

Kompaktzeitung 31. Oktober 2019 (44. Woche)                                  

Menschenrechtsorganisation CSI

befreit 100.000 Sklaven in Sudan

München (zeta) - In Sudan werden in heutiger Zeit noch schätzungsweise 20.000 Sklaven gehalten. Weitere Nachricht: Mehr als 100.000 versklavte Südsudanesen sind von der überkonfessionellen Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International CSI nach deren Angabe seit 1995 befreit worden.

CSI-Geschäftsführer Pfarrer Peter Fuchs in München: "Christian Solidarity International erfuhr 1995 von Sklavenjagden, die sich im Sudan abspielten und wir entdeckten Möglichkeiten zum Freikauf dieser geschundenen Menschen." CSI: Die Befreiten waren innerhalb eines Dschihads "von arabisch-muslimischen Milizen in den Norden des damaligen Sudan verschleppt" worden.

Nach 2002 seien keine Sklavenjagden mehr dokumentiert, heißt es in einer CSI-Publikation. Doch gehe man in vorsichtigen Schätzungen davon aus, dass es in Sudan in heutiger Zeit noch etwa 20.000 Sklaven gibt.

Die Sklaven vom Stamm der Dinka, meist Christen, würden von ihren "Besitzern" bis heute zu harter Arbeit gezwungen, so Pfarrer Fuchs. Sie würden rassistisch beleidigt, misshandelt, missbraucht und zwangsislamisiert.


Fortsetzung der Befreiung durch CSI: 2018 seien rund 2000 Sklaven aus dem Sudan in die Freiheit im Südsudan geführt worden. Dort erhalte jeder Befreite Nahrungsmittel, "als Lebensversicherung" eine lebende Mutterziege und die wichtigsten Utensilien für den Neuanfang.

Die Befreiten würden von Dorfgemeinschaften aufgenommen. Zwangsislamisierte würden sich mit Begeisterung wieder dem Christentum zuwenden.

Für den Freikauf eines Sklaven benötigt CSI rund 50 Euro, den gleichen Betrag für die Mutterziege. Die Utensilien für den Neustart einer befreiten Person kosten um die 40 Euro. Das Spendenkonto von CSI bei der Bank für Sozialwirtschaft, München, hat die IBAN DE45 7002 0500 0008 8395 05. (29/10/2019).


Kommentar

Geniestreich im Namen der Freiheit

(zeta) - Manche spenden eine Münze hie und ein Scheinchen da. Der Mann mit dem ferrariroten Porsche spendet für kranke Kinder hierzulande sogar neuntausend und ein paar Zerquetschte. Er hatte das Geld statt Geburtstagsgeschenken erbeten - stand in der Zeitung. Alles hat in vielen Fällen wohl seine Berechtigung.

Unserer Redaktion fiel die Menschenrechtsorganisation CSI auf, die in mancher Hinsicht einen Unterschied macht: Christian Solidarity International CSI kauft in Sudan Sklaven für 50 Euro frei und siedelt sie in der Freiheit Südsudans an.

Dort gibt CSI ihnen neben Neustart-Utensilien im Wert von 40 Euro eine 50-Euro-Mutterziege mit auf den Weg.

50 + 40 + 50 = 140.

Für 140 Euro pro Person bringt Christian Solidarity International Unterdrückte in die Freiheit, die - nebenbei bemerkt - Sinn des Lebens ist.

Wer 140 Euro für Christian Solidarity International locker macht, ermöglicht also die Rettung eines Menschen in seinen Welten. Jede Spende bedeutet somit einen persönlichen Geniestreich. (Zum Bericht; 21/1/20 Änderung 24/1)

Kompaktzeitung - Ausgabe 757 - 26. Kalenderwoche - 27. Juni 2018             

Deutsche Fußballer cybergeschädigt?

Frankfurt am Main (zeta) - Sind Spieler der deutschen Fußball-Nationalelf cyberkrank?

Fußballnationaltrainer Joachim Löw hat in einer bei „Ran“ veröffentlichten SID-Meldung geäußert, jüngere Spieler seines Kaders tickten völlig anders als frühere Spieler wie Lahm oder Klose.

Manchmal habe man richtig Schwierigkeiten, mit den jüngeren auf gemeinsame Themen zu kommen, so der Mann vom WM-Spielfeldrand. Alles laufe nur noch übers Handy. Sie reagierten fast nur noch visuell und auf optische Reize. Vielleicht sollte man mit ihnen über Instagram, eine soziale Plattform mit Schwerpunkt Bilder, kommunizieren, übertrieb Löw. Der Ran-Bericht wurde am 11. Juni 2018 im Internet veröffentlicht. (27/6/2018)

(Ausführlich auf unserer Seite "Medienkritik" 27/6/18)


Kompaktzeitung - Ausgabe 594 - 17. Kalenderwoche - 26. April 2015            

Frankreich wichtigster Handelspartner Deutschlands

Wiesbaden (sh) - Frankreich ist seit 54 Jahren Deutschlands wichtigster Handelspartner, geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamts hervor. 2014 wurden nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von 169,4 Milliarden Euro zwischen Deutschland und Frankreich gehandelt (Exporte und Importe).

Auf den Rängen zwei und drei folgten die Niederlande mit einem Warenaustausch von 161,3 Milliarden Euro und die Volksrepublik China mit einem Außenhandelsumsatz von 154 Milliarden Euro. 

Frankreich war 2014 wichtigstes Abnehmerland deutscher Waren, schreibt das Bundesamt. Güter im Wert von 101,9 Milliarden Euro wurden von Deutschland nach Frankreich exportiert. Auf den Plätzen zwei und drei der wichtigsten deutschen Exportländer lagen die Vereinigten Staaten (96,1 Milliarden Euro) und das Vereinigte Königreich (84,1 Milliarden Euro). 

Nach Deutschland importiert wurden 2014 die meisten Waren aus den Niederlanden (88,1 Milliarden Euro). Auf den Plätzen zwei und drei der wichtigsten deutschen Lieferländer lagen die Volksrepublik China (79,5 Milliarden Euro) und Frankreich (67,5 Milliarden Euro). 

Der deutsche Warenaustausch mit der Russischen Föderation ging 2014 im Export um 18,1 Prozent und beim Import um 6,9 Prozent zurück. Damit erreichte Russland in der Rangfolge der wichtigsten deutschen Handelspartner bei den Exporten Rang 13 und bei den Importen Rang 10.

Brasilien belegt 2014 Platz 23 bei Importen und Exporten. Während die Ausfuhren dorthin etwa 10,4 Milliarden Euro ausmachten, waren es bei der Einfuhr rund 8,9 Milliarden, so das Statistische Bundesamt. (26/4/2015)


Kompaktzeitung - Ausgabe 580 - 3. Kalenderwoche - 16. Januar 2015           

Merkel: Islam gehört zu Deutschland

Berlin (DK/sh) - Bei einer Veranstaltung des Zentralrats der Muslime in Deutschland am 13. Januar in Berlin äußerte Bundespräsident Joachim Gauck mit Blick auf die islamischen Attentäter von Paris: "Die Attentate haben gezeigt, wie verwundbar die offene Gesellschaft ist ... Die Terroristen wollten uns spalten. Erreicht haben sie das Gegenteil. Sie haben uns zusammengeführt", wurde Gauck in der FAZ zitiert.

Am Vortag hatte Kanzlerin Merkel den früheren Bundespräsidenten Wulff in dessen Aussage bestätigt, der Islam gehöre zu Deutschland. (14/1/2015)

Schweizer Franken: Freigabe des Wechselkurses

Zürich (sh) - Die Schweiz hat am 15. Januar überraschend den Kurs des Franken CHF freigegeben.

Im Tagesverlauf wurde 1 Euro vom 1,20-CHF-Wert des 14. Januar auf 1,04 abgewertet (Angabe: Bank of Canada).

Zu den Zeiten einer Mindestanbindung an den Euro hatte der Euro-Wechselkurs Schwankungen von 1,20 bis 1,26 CHF. Am 15. Januar sank er auf 1,04 CHF.

Wer  zum Urlaub in die Schweiz reist, muss jetzt tiefer ins Portemonnaie greifen. Andererseits kaufen die Schweizer nun im Schweizer Ausland günstiger ein.

Seit 2011 hatte seitens der Schweizerischen Nationalbank ein Mindestkurs von 1,20 CHF gegenüber dem Euro gegolten. Vom günstigeren Devisenkurs profitierte insbesondere die Schweizer Exportwirtschaft. Schweizer Produkte hatten im Ausland bei einem günstigeren Kurs des Franken billigere Preise.

Die Schweiz macht sich durch die Freigabe nun auch vom US-Dollar-Kurs unabhängig. Der Euro war gegenüber dem US$ in jüngster Zeit abgewertet worden. Dadurch sank auch der CHF-Wert gegenüber dem Dollar.

Massive Nachteile haben nun alle, deren Kredite im Schweizer Ausland in CHF geführt werden. Das ist in Milliardendimension beispielsweise in Österreich und Polen der Fall.

In der Schweizer Wirtschaft stieß die Freigabe des CHF weitgehend auf Unverständnis. Wegen der schwierigeren Exportbedingungen fielen Schweizer Aktienkurse am 15. Januar in der Größenordnung 5 bis 15 Prozent.

Schweizer Unternehmen, die im Ausland produzieren, haben weniger bis keine Nachteile. (16/1/2015)


Kompaktzeitung - Ausgabe 574 - 49. Kalenderwoche - 6. Dezember 2014     

Linke-Politiker Landesvater

BERLIN (sh) - Etwa 25 Jahre nach dem Mauerfall ist in Deutschland erstmals ein Linke-Politiker als  Ministerpräsident gewählt worden. Bodo Ramelow steht seit 5. Dezember an der Spitze Thüringens, wo eine rot-rot-grüne Koalition eine knappe Mehrheit im Landtag hat.

Ramelow wurde 1956 im niedersächsischen Osterholz-Scharmbeck geboren. Bevor er in die Politik ging, arbeitete er als Kaufmann und Gewerkschaftsfunktionär. (6/12/2014)

25 Jahre nach dem Mauerfall

BERLIN (sh) - 25 Jahre nach dem Mauerfall: Der zu DDR-Zeiten ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann hat in einer Gedenkstunde des Bundestags die Linkspartei als "elenden Rest dessen, was zum Glück überwunden ist" bezeichnet.

Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender der Linken, kritisierte, es habe nach dem Fall der Mauer keine Vereinigung, sondern einen Beitritt gegeben. In der DDR hätten Diktatur und Unrecht geherrscht. (6/11/2014)

 

Kompaktzeitung - Ausgabe 570 - 45. Kalenderwoche - 6. November 2014    

Kommentar

Solidarität à la Deutschland

Von Sabin H ö r e r

Wie muss christliche Solidarität mit verfolgten Juden und Christen heutzutage gestaltet sein?

Und wie muss Solidarität im Christlichen Abendland mit im Ausland an Leib und Seele Gefährdeten und Drangsalierten aussehen? Die Rede ist von Gefährdeten und Gefolterten, die mit Blick aufs deutsche Grundgesetz als politisch verfolgte religiöse Personen besondere Aufmerksamkeit und Priorität verdienen.

Vor der Erfahrung, dass zum Beispiel die Schweiz Juden und anderen vom Nazi-Regime Verfolgten die Fluchttüren versperrt hatte, schufen die Väter des deutschen Grundgesetzes ein Grundrecht auf politisches Asyl. Mit politischen Asylberechtigten waren keine Kriegsflüchtlinge gemeint.

Die Deutschen sind beim Thema Asyl auch heute in ihrem Selbstverständnis gefragt. Ebenso die Christen und Juden in Deutschland.

Vor diesem Hintergrund zitieren wir aus einer Publikation von "Open Doors" aus dem Jahr 2015. Diese Organisation setzt sich weltweit für verfolgte Christen ein. Beispielsweise versorgt sie verfolgte Christen vor Ort mit Hilfsgütern, begleitet sie geistlich und liefert Literatur wie Bibeln.

In der Schrift von Open Doors wird ein junger Syrer zitiert. Er klagte gegenüber einem Open-Doors-Mitarbeiter, wie einsam und allein gelassen er sich fühle:  "Der Rest der Welt hat uns Christen in Syrien vergessen. Was machen eure Alliierten hier? Sie werfen Bomben auf uns ab. Aber was tut ihr für uns?"

Der Open-Doors-Mitarbeiter antwortete: "Wir beten."

Der Mitarbeiter fuhr laut Publikation fort: "Gerade letzten Sonntag haben wir das in meiner Gemeinde getan: für dich und für dein Land gebetet; für dein Volk."

In der Open-Doors-Publikation heißt es anschließend über den jungen Syrer: "Da fing er an zu weinen."

Open-Doors-Interpretation der Tränen: "Es hat ihn so berührt, dass wir ihn doch nicht vergessen haben."

Ein von einem Privatmann verfasster Brief in jener Zeit an den Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode, hatte folgenden Gegenstand: Open Doors solle sich besser dafür einsetzen, dass Deutschland verfolgte Christen als Flüchtlinge nach Deutschland hole statt Angehörige von Ideologien ihrer Verfolger.

Der Brief blieb unbeantwortet.

Ebenfalls in jener Zeit besuchte Kanzlerin Angela Merkel Open Doors. Rode ließ sich gerne mit der Gallionsfigur deutscher Humanität und Intellektualität in einer Open-Doors-Zeitschrift abbilden.

Open Doors hat in einem Weltatlas dargestellt, welche Regimes welcher Ideologien vorrangig Christen unterdrücken, terrorisieren, enthaupten, kreuzigen lassen. Sollte sich die Kanzlerin und Vorsitzende der Partei mit dem hohen C angesichts solcher Kenntnis nicht besinnen und versuchen, unter neuen Prämissen ihrer C-Motivation Punkte für eine Zukunft im Himmel zu sammeln?

Das Gebot der Stunde lautet, verfolgte Christen und Juden in Deutschland aufzunehmen und nicht Angehörige faschistoider Ideologien sowie ihre Mitläufer und Helfershelfer. (25.7.2017)

 Kompaktzeitung - Ausgabe 18 - 1. Kalenderwoche - 3. Januar 2004               

Erziehung

Viele Eltern lassen ihre Kinder mit den Informationen aus den Massenmedien allein

Von Tatiana  d e  J e s u s  Z i e l k e

Viele Eltern und Lehrer im hiesigen europäischen Kulturkreis haben ihre Not mit der Erziehung der Kinder. Es fehlt bei den Kindern an Respekt und Einsicht.

Eine Frage ist, ob dieses Fehlen an Respekt und Einsicht bereits auf das Fehlen von Erziehung zurückgeht. Dazu sei festgestellt, dass gleiche Schwierigkeiten auch in anderen Kulturkreisen bestehen, etwa in Brasilien, wo viel mehr Armut existiert, im Gegensatz zur übersättigten europäischen und nordamerikanischen Zivilisation.

Auch in ärmeren und armen Familien gibt es in Brasilien viele Kinder, die faul sind und nicht die Worte ihrer Eltern akzeptieren. Diese Kinder verhalten sich wie zahlreiche Kinder in der Mittel- und Oberschicht. Die familiären Strukturen dort sind mit denen in der industrialisierten Welt vergleichbar. Es ist zu beobachten, dass Eltern die Mühe scheuen, ihren Kindern Grenzen zu setzen, was die Häfte von Erziehung ausmacht.

Oft versuchen Eltern sogar auf eine Weise Freunde ihrer Kinder zu sein, dass sie jenseits von jeglichem Realitätsbewusstsein das Verhalten und die Worte ihrer Kinder hinnehmen, so dass in Wirklichkeit die Kinder dominieren. Damit bekommt die Erfahrung der Eltern überhaupt keinen Orientierungswert mehr für die Kinder.

Es ist aber nicht so, dass kein Einfluss auf die Kinder besteht. Die Massenmedien, hauptsächlich das Fernsehen, agieren mit großem Erfolg. Seltsamerweise gibt es in Brasilien in fast jeder noch so armen Hütte der Großstädte Fernsehgeräte. Da kriegen die Kinder mit, dass und wie Gewalt funktioniert. Auch erfahren schon Kinder, wie Sexualität funktioniert.
Was die Konsequenzen betrifft, bleiben die Kinder mit der Information aber häufig allein.

Dass Sexualität funktioniert, erfahren sie dann häufig am eigenen Leibe, wenn die Mädchen schwanger werden. In den armen Familien müssen dann noch mehr Esser mitversorgt werden, in den Familien der Mittel- und Oberschicht auch, sofern die Kinder nicht abgetrieben worden sind. So vermeidet man zukünftige Belastungen.

Kinder bleiben nicht nur mit den Informationen über die Sexualität allein. Es gibt viel mehr Themen. Deshalb dürfen Massenmedien nicht in der Weise genutzt werden, dass sie den Kindern Zeitvertreib und Babysitter sind. Die Eltern müssen den Kindern sagen, was richtig und falsch ist. Und sie müssen darauf achten, dass dem Alter der Kinder entsprechend nur die richtigen Sendungen eingeschaltet werden. Das alles erfordert Mühe, Erziehung, Nein sagen.

Ansonsten macht Erziehung aus, konstruktiv Werte zu setzen und zu erklären, wie die Werte zur Gestaltung einer menschlicheren Welt beitragen (3/1/2004)

Kompaktzeitung - Ausgabe 2 - 37. Kalenderwoche - 13. September 2003    

Der Rechtsstaat und seine Begründung

Jeder Mensch hat prinzipiell das Recht auf Freiheit

Von Norbert Z i e l k e

Jeder Mensch hat prinzipiell das Recht auf Freiheit und gleiche Behandlung. Beides ist Grundlage für Frieden und Entwicklung. Alle Frauen und Männer sollen sich individuell und entsprechend ihrer Fähigkeiten entfalten können.

Die Freiheit hat ihre Grenzen dort, wo die Freiheit anderer Individuen oder gesellschaftlicher Gruppen unverhältnismäßig stark beschnitten wird. Im Recht ist das Maß der Freiheit definiert, im Gesetz konkretisiert.

Das Recht als Gegenteil von Willkür formuliert den Anspruch auf Freiheit und gibt ihm Verbindlichkeit. Es ermöglicht das Zusammenleben der Menschen in deren Ansprüchen und Pflichten. Somit dient das Recht den Menschen.

Der Schutz des einzelnen Menschen und seiner Würde muss gegenüber seinesgleichen wie gegenüber der Staatsgewalt gelten. Die Freiheitsrechte verpflichten die staatlichen Gemeinschaften, in ihren Verfassungen die Grundrechte zu verankern und die Grundrechte verlässlich zu gewähren. Der Staat kann Widersacher der Freiheit sein oder ihr Garant - die Grundrechte sollen deshalb in einem Rechtsstaat gesicherte Normalität sein und das gesamte gesellschaftliche Leben durchwirken.

Was ist mit Grundrechten gemeint? Im Wesentlichen sind die Grundrechte in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 festgehalten, die auf die Grundsätze von Gleichheit, Freiheit und Geschwisterlichkeit zurückgehen.

Es handelt sich um das Recht auf Leben, Freiheit, Selbstbestimmung, Unversehrtheit und Schutz der menschlichen Würde, die allen Menschen gleich ist.

Unmenschliche Behandlung muss verboten sein.

Zudem umfassen die Grundrechte den Anspruch auf demokratische Partizipation, Wahlrecht, Meinungs- und Informationsfreiheit, Religionsfreiheit, Recht auf Privatsphäre, Freizügigkeit, Rechtssicherheit, Staatsangehörigkeit, Asyl, Arbeit, soziale Sicherheit, Bildung, Teilnahme am kulturellen Leben.

Wer die Grundrechte in ihrer Legitimität und Notwendigkeit in Frage stellt, verkennt, dass die Sehnsucht der ganz großen Mehrheit der Menschen dieser Erde auf die Verwirklichung der Grundrechte gerichtet ist: weil die Grundrechte der Freiheit und dem Grundsatz der Gleichbehandlung dienen.

Zur staatlichen Ordnung in einem Rechtsstaat gehört die Gewaltenteilung. Der Rechtsstaat zeichnet sich durch ein Rechtssystem aus, das als Rechtswegsystem funktioniert.

Das Rechtswegsystem muss folgende Grundsätze realisieren: alle Menschen haben vor dem Gesetz gleich zu sein und entsprechend behandelt zu werden. Gilt dieses Prinzip nicht, wäre die Diskriminierung jener Menschen oder Gruppen die Folge, die anderen gegenüber benachteiligt (eingestuft) sind.

Menschenrechte sollen vor Diskriminierung schützen.

Jeder Mensch hat Anspruch auf die Anerkennung als Rechtsperson und auf wirksamen Rechtsschutz vor Gerichten. Dazu gehört beispielsweise, dass eine festgenommene Person sofort nach der Verhaftung Kontakt zu einer Rechtsanwältin oder einem Rechtsanwalt aufnehmen kann.

Niemand darf im Sinne der Habeaskorpusakte 1679 ohne richterlichen Haftbefehl verhaftet oder in Haft gehalten werden. Es gibt den Anspruch auf einen gesetzlichen Richter.

Jeder Mensch hat das Recht auf ein angemessenes öffentliches Verfahren vor einem unabhängigen und unparteiischen Gericht, das über strafrechtliche Beschuldigung, Rechte und Verpflichtungen zu entscheiden hat. Für jeden Angeklagten muss ein Dossier angelegt werden.

Jede/r Angeklagte ist so lange als unschuldig anzusehen, bis die Schuld in einem öffentlichen Verfahren, das alle nötigen Voraussetzungen der Verteidigung berücksichtigte, erwiesen ist (quivis censetur innocens). Niemand darf verurteilt werden, wenn für eine Strafbarkeit zum Zeitpunkt der Tat noch kein nationales oder internationales Recht bestand - keine Bestrafung ohne Gesetz (nulla poena sine lege).

Jeder Staat hat im Interesse des Schutzes der Menschen Straftaten zu verfolgen. Dafür muss er Instrumente der Justiz installieren, wie sie internationalen Standards entsprechen.

Wird jemand durch öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt, steht ihm der Rechtsweg offen. Zu den Anforderungen eines Rechtsstaates gehört, dass er die Grundrechte durchsetzt. Das heißt, dass die ausführende Gewalt im Staat (Exekutive) - Regierung und Verwaltung - Schranken der Machtausübung gesetzt bekommt.

Wesentliche Aufgaben werden der Exekutive von der Gesetzgebung (Legislative), demokratisch gewählten Parlamenten, erteilt. Eingriffe gegen die Staatsbürger dürfen nur aufgrund von Gesetzen zulässig sein. Darin manifestiert sich der rechtsstaatliche Grundsatz der "Gesetzmäßigkeit der Verwaltung".

Zur Kontrolle von Exekutive und Legislative dient die Gerichtsbarkeit, die Justiz. Dies macht nur Sinn, wenn die Gerichte unabhängig sind. Auch die Legislative braucht eine Kontrolle, etwa durch ein Verfassungsgericht, weil es in der Demokratie, die auf dem Prinzip der Herrschaft der Mehrheit beruht, zu einer Tyrannei durch die Machthaber in einem Parlament oder entsprechenden Gremium kommen könnte.

Als Orientierung bei der Kontrollfunktion dienen einem Verfassungsgericht die in der Verfassung festgelegten Grundrechte, die auch Minderheitenrechte enthalten. Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung gebunden, die vollziehende Gewalt sowie Rechtsprechung an Gesetz und Recht. Der Wesensgehalt der Grundrechte darf nicht angetastet werden - auch in der Verfassung eines Rechtsstaates. Der Wesensgehalt muss unabänderlich bleiben.

Ein Staat kann neben der horizontalen Gewaltenteilung (Legislative, Exekutive, Judikative) eine vertikale Gewaltenteilung in seiner Verfassung installieren: durch ein föderatives Bundesstaatensystem. Bundesstaatlichkeit soll wie das Rechtsstaatsprinzip eine Machtkonzentration verhindern, dient also der Mäßigung der Staatsgewalt und damit der Freiheit des Individuums.

Eine bundesstaatliche Ordnung trägt zum Ausgleich zwischen zentripetalen und zentrifugalen Tendenzen bei. Sie hilft, dass integrative und desintegrative Kräfte zu einem Staatsverband finden. In Bundesstaaten herrscht eine gewisse, nicht unbedeutende Autonomie, die den Belangen und Besonderheiten einer Region gerecht werden soll. Zudem birgt ein föderatives System weitere Chancen demokratischer Willensbildung.

 


Der Text entstand um das Jahr 2000 in Frankfurt am Main und wurde dankenswerterweise von dem Völkerrechtler Michael Bothe Revision gelesen. Der Autor widmete den Text Ruanda, wo Bevölkerungsgruppen 1994 in einem Völkermorden nach Listen abgeschlachtet worden waren. Von daher handelte es sich in Ruanda erstmals nach Nazi-Deutschland wieder um Holocaust-Verbrechen auf dieser Erde. Vor und nach 1994 gab es in Ruanda ähnliche Massaker. Was fehlte, war Rechtsstaatlichkeit. Der Text wurde in Ruanda im Namen von Amnesty International auf Englisch, Französisch und Deutsch publik gemacht. (13/9/2003)


Kompaktzeitung - Ausgabe 1 - Kalenderwoche 36 - 6. September 2003         

Demonstration gegen Atomwaffen

in Büchel/Südeifel

Dürfen Deutsche Bomben ans Ziel fliegen?

Büchel (ew) Gegen die im US-Atomwaffenlager Büchel/Südeifel gelagerten US-Atombomben demonstrierte am Sonntag (31.) der "Initiativkreis gegen Atomwaffen". Begründung: Den im Jahr 2000 bei einer Konferenz der Vereinten Nationen in New York vereinbarten 13 Schritten zur atomaren Abrüstung seien keine Taten gefolgt.

Zudem wurde kritisiert, dass in Büchel stationierte deutsche Streitkräfte dazu befähigt sind, die Atombomben zum Zerstörungsort zu bringen. Auf die Weise sei Völkerrecht gebrochen, denn Deutschland sei im Jahr 1968 dem Nichtverbreitungsabkommen beigetreten.
(6.9.2003)


Leitartikel
Geiz ist nicht geil

In welchen Zeiten leben wir? Man könnte auch sagen: In welchen Zeiten leben wir! "Geiz ist geil" bekommen die Menschen auf vielerlei Weise eingehämmert. Und die Konsequenzen? Der geile Geiz führt zu Pleiten, Pech und Pannen. Für jene, die dabei noch im Boot bleiben, gilt täuschender Trost. "Mich selber trifft's ja nicht." Jenen, die über Bord gehen, wird bewusst: Verdammter Geiz - wohin geraten die Menschen?

Wir wollen mit dieser Zeitung gegenhalten - in Ordnung, Roman Herzog: Es muss ein Ruck durchs Land gehen. Einer unserer Beiträge: In unübersichtlichen Zeiten den Leserinnen und Lesern auf kompakte Art Information und Orientierung geben. Dazu gehören auch Informationen, die der Volkswirtschaft dienen und sich beim Einzelnen positiv auf den Geldbeutel auswirken.

Dieses wissen wir: Grundsätze der Haushaltung und Wirtschaftlichkeit machen grundsätzlich Sinn. Wenn Prinzipien aber nur noch lauten: Erst mal ich und dann sehr lange niemand, dann läuft das darauf hinaus, dass am Schluss nur noch ein Kapitän am Steuer steht und der Rest der Schiffsbesatzung sich nach einer Arche Noah umschauen muss.

Norbert Z i e l k e , 6. September 2003


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